Außerhalb Finnlands ist der Name Juha Vuori nicht wirklich bekannt. In seiner Hemiat genießt der 45-jährige allerdings einen ausgezeichneten Ruf. Bereits mit 25 Jahren beendete der Nordländer, der an der Universität von Boston studierte, seine aktive Karriere und widmete sich von da an seiner Trainerkarriere. Von 2005 bis 2008 arbeitete der akribische Eishockey-Analyst im Olympiazentrum Vierumäki, danach war er ganze neun Jahre bei Lukko Rauma tätig. In den letzten beiden Spielzeiten ging Vuori erneut nach Vierumäki, wo er sich speziell mit dem Thema "Coaching" beschäftigte. Unter anderem wirkte er auch als Vortragender der beiden österreichischen A-Lizenz-Trainerkurse, die für eine Woche in Finnland hospitierten, mit.

Bereits im Frühjahr wurde er von Petri Matikainen erstmals gefragt, ob er sich ein Engagement beim KAC vorstellen könne. Die beiden arbeiteten bereits in der Saison 2006/2007 beim finnischen U20-Nationalteam zusammen, harmonierten damals bereits sehr gut. "Ich wollte immer unter bzw. mit Petri eine Mannschaft coachen. Er lobte am Telefon stets die gesamte KAC-Organisation, außerdem hatte ich seit geraumer Zeit den Wunsch wieder als Trainer zu arbeiten", erklärt der neue Co. seine Beweggründe nach Klagenfurt zu wechseln.

Der ehemalige Stürmer bezeichnet sich selbst als Analysten, der seine Erkenntnisse sofort in das Training und in weiterer Folge in die Spielanlage des Teams einfließen lässt. "Ich habe eine Idee, wie unser Spiel aussehen soll, vieles muss aber auch vom Team selbst kommen. Immerhin spielen die Spieler das Spiel, und nicht wir Trainer. Sie müssen sich im vorgegebenen System auch wohl fühlen." Bereits jetzt ist die Handschrift des Finnen im Spiel der Rotjacken bereits phasenweise zu erkennen. Das, unter Vuoris Vorgänger Jarno Mensonen mehr als vernachlässigte Umschaltspiel, ist dabei ein zentraler Punkt. "Wir wollen schneller spielen und sofort nach Puckeroberung wieder in die Offensive gehen. Dadurch kommen wir auch zu mehr Torchancen."

Vuoris Aufgabengebiet beschränkt sich nicht nur auf die Kampfmannschaft. Er soll auch ein Modell der Trainerausbildung etablieren und umsetzen, in dessen Rahmen in Zukunft alle Nachwuchstrainer des KAC an internationale Standards herangeführt werden. Talente hat der neue Co. bereits einige gesichtet: "Es ist noch zu früh um individuell über einige Spieler zu sprechen. Es gibt aber sicher zwei bis drei Cracks, die mit harter Arbeit durchaus eine internationale Karriere werden einschlagen können."

Problematisch am österreichischen Eishockey sieht der Finne vor allem die viel zu geringe Dichte an Eishockeyspielern und die dadurch fehlende Konkurrenz in den diversen Nachwuchsmeisterschaften. Auf der anderen Seite will auch er mehr einheimische Spieler in das Seniorenteam ziehen. "Die Jungen müssen ein Licht am Ende des Tunnels sehen und Chancen auf Einsätze in der Ersten haben. Klarerweise wird es nicht jeder schaffen, aber viele werden in einer anderen Form dem Sport erhalten bleiben."