So schnell kann es gehen. Da musste Johan Pennerborn beim 1:0 über Salzburg noch Spieler zum Zusehen verdonnern und eine Woche später holt er gegen Wien einige Junge in den Kader. Die Grippe hat sich in der Kabine der Grazer breit gemacht und so fehlten neben den beiden Langzeitverletzten (Sam Antonitsch, Aleksi Salonen) auch noch Gustav Bouramman, Mike Boivin, Mike Zalewski, Jacob Pfeffer und Zintis Zusevics. James Livingston musste die Grazer bekanntlich diese Woche verlassen.

Im Gegenzug standen Marius Gebhart und Maximilian Schwarz erstmals in der höchsten Liga auf einem Spielbericht, Florian Murg spielte in dieser Saison zum ersten Mal und Markus Hanl sowie Paul Reiner erhielten ihren zweiten Saisoneinsatz. Pennerborn setzte mit den Jungen als Starting-Six ein feines Zeichen. Ein großes Verstecken war nicht angesagt. Die ersten Minuten in der Partie gehörten den ambitionierten Grazern. Eine Unterzahl (Daniel Oberkofler) sorgte für zunehmende Gefahr vor dem Tor von Christian Engstrand; eine gute Chance auf einen Shorthander ließ Adis Alagic auf der anderen Seite liegen.

Markus Hanl (19), Paul Reiner (16), Jakob Engelhart (18), Florian Murg (17) und Clemens Krainz (21)
Markus Hanl (19), Paul Reiner (16), Jakob Engelhart (18), Florian Murg (17) und Clemens Krainz (21) © (c) Werner Krainbucher (Werner Krainbucher)

Besser machte es wenig später ein Verteidiger. Michael Kernberger erhielt in der 13. Minute von Niklas Olausson die Scheibe im Bullykreis. Der Kärntner blickte auf, wartet und schlenzte den Puck perfekt ins lange Eck. Nach einem Bandencheck an Daniel Oberkolfer musste Mario Fischer kurz darauf vom Eis – ein brutaler Hit gegen den Ex-Kapitän, der allerdings gleich wieder auf den Beinen war. Erik Kirchschläger und Viktor Granholm scheiterten aus der Distanz an einem gut gelaunten Bernhard Starkbaum. Der musste sich in der 17. Minute auszeichnen. Olausson kam in Unterzahl auf ihn zu – Murg saß nach einem Check gegen den Kopf auf der Strafbank. Bei der zweiten Chance auf den Shorthander zog Maxwell Zimmer die Notbremse mit dem hohen Stock.

Das Powerplay der Grazer wurde immer ansehnlicher und auch der Puck lief gut. Auch aufgrund eines sehr umsichtigen Andrew Yogan. Der US-Mann könnte sich als echter Glücksgriff erweisen, wenn er sein bislang gezeigtes Niveau zu halten vermag.

Ex-Grazer brachte Wien in Führung

Die 99ers investierten auch im zweiten Drittel sehr viel und bauten einen konstanten Druck auf des Gegners Tor auf. Ein erlösender zweiter Treffer wollte aber nicht gelingen. Just aus einem Konter heraus kassierte Engstrand einen Gegentreffer. Patrick Antal legte vor dem Tor noch einmal ab auf Nikolaus Hartl. Der stellte auf 1:1 und 70 Sekunden später brachte ein Ex-Grazer Wien in Führung. In Unterzahl konnte Engstrand einen Puck nicht im Handschuh halten und Lukas Kainz (31.) stocherte erfolgreich nach. Die Fans forderten den „Ausgleich!“ und nach Vorarbeit von Kapitän Mario Altmann lieferte Viktor Granholm ab. Ein scharfer Schuss aus gut vier Metern passte genau – das Momentum wurde den Wienern mit Einsatz entrissen. Die Grazer arbeiten hart um jede Scheibe und setzten immer wieder nach.

Zaubertor zur Führung

Mit einer unglaublichen Aktion eröffneten die Grazer das letzte Drittel. Andrew Yogan spielte hinter dem Tor den im Fahren den Puck rückwärts zu Olausson und das hämmerte das Spielgerät steil aus kurzer Distanz in die Maschen – ein Zaubertor. Das sollte es für diesen Abend aber noch nicht gewesen sein. Nach einer Bankstrafe gegen Graz rissen die Wiener die Verteidigung der Grazer mit zwei schnellen Pässen auf. Der Treffer Maxwell Zimmer wurde überprüft und gegeben.

In der Verlängerung dauerte es gerade einmal 21 Sekunden bis Granholm flach traf – Olausson spielte auf.