Sie ist eine Pionierin im österreichischen Eishockey: Theresa "Theri" Hornich (29) wagte sich im zarten Alter von fünf Jahren auf das Gefrorene und schaffte es später als erste österreichische Dame unter den Berufseishockeyspielern, in der Männerliga Fuß zu fassen. Bei den Adlern in Kitzbühel hielt sie den Kasten sauber und kümmerte sich um den Nachwuchs.

Und nun, nach dem Ende der aktiven Karriere, erobert die Wienerin die nächste Männerdomäne. Ab Freitag filetiert sie bei Puls 24 im Expertenteam gemeinsam mit Greg Holst und Daniel Welser die Spiele und seziert heikle Szenen. Als der "Bad Cop" wird sie nicht auftreten. "Ich bin hauptsächlich sehr positiv und will wie auch Greg authentisch sein. Ich bin für klare Aussagen", sagt sie, "Natürlich, wenn man es sich fünf Mal ansehen kann, ist es einfach, die Fehler zu finden. Aber Eishockey ist so ein schneller Sport und die Spieler müssen auch ihre Entscheidungen schnell treffen, da passieren Fehler."

Hornich wird ihr analytisches Hauptaugenmerk auf die Keeper legen, dass sie die erste Dame in einer heimischen Expertenrunde ist, sieht sie mehr als gelassen. "Ich mache mir eigentlich sehr wenig Gedanken, ob Mann oder Frau, und ich denke nicht, dass ich mich in unserem Team behaupten muss. Es ist ein Miteinander." Das Miteinander hat sie stets gelebt und bei der Kritikfähigkeit auch keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern gemerkt: "Ich habe in meiner Karriere als Spielerin und Trainerin da eigentlich nicht einen Unterschied zwischen Frauen und Männern gesehen. Es waren immer Sportler, die besser werden wollten und froh über Feedback waren." Favoriten will sie keinen nennen, wiewohl der KAC ihr in der Vorbereitung nicht so schlecht gefallen hat. Aber wer wird der beste Keeper? "Leider habe ich keine Glaskugel", sagt sie und lacht, "es werden sicher ein paar aufzeigen. Aber Jean-Philippe Lamoureux ist technisch schon sehr gut."

In die fünfte Saison

Glaskugel hat Guido Friedrich auch keine, braucht er auch nicht. Denn er ist gewappnet mit jeder Menge Daten, Zetteln und Blöcken. Als Kommentator geht Friedrich bei Sky am Freitag in seine fünfte Saison und ist somit im Vergleich zu Hornich ein "alter Hase". Mit der Vorbereitung auf die Ice-Liga hat er längst begonnen. "Je näher die Saison rückt, desto intensiver konsumiere ich diverse Eishockey-Medien." Ein breites (Fach-)Wissen ist für einen Kommentator unabdingbar, immerhin muss er permanent informieren und blitzschnell die passenden Fakten parat haben.

Detailliert setzt er sich mit den Teams meist am Vortag auseinander, und "am Spieltag bereite ich mich drei bis fünf Stunden vor – je nachdem, wie lange ich die Mannschaften nicht mehr kommentiert habe und ob sie neue Spieler haben".

Er führt selbst Statistik und sammelt auch Informationen abseits des Eises. Was bei einem Einsatz nie fehlen darf, sind seine Aufstellungstafeln. "Dafür mache ich mir von jedem Spieler einen Sticker mit Name, Alter, Herkunft, Geburtsort und noch ein paar zusätzlichen Informationen. Sobald ich dann die Aufstellungen bekomme, klebe ich sie auf die Bretter und dann kann es losgehen."