Mehr Tempo gegen die stabile Hartberger Defensive wollte er bringen, sagte WAC-Trainer Manfred Schmid vor dem Spiel und begründete damit, weshalb Sturmtank Tai Baribo erstmals zugunsten von Augustine Boakye auf der Bank Platz nehmen musste und auch Thierno Ballo statt Matthäus Taferner auflief. Und Boakye war es auch, dem die ersten Momente im Duell um das nationale Europacup-Play-off gehörten, wenngleich der letzte Pass beim WAC trotz anfänglicher Spielkontrolle noch nicht klappen wollte. Die erste Chance hatten aber die Hausherren nach knapp zwölf Minuten. Mamadou Sangare kombinierte sich mit Lukas Fadinger durch die WAC-Defensive, Ersterer setzte die Kugel allerdings um Zentimeter am langen Eck vorbei.

Auch wenn die Wölfe sich immer wieder, speziell durch Standards annäherten, der erste wirklich Ball aufs Tor kam nach 34 Minuten von Simon Piesinger, dessen Kopfball zu harmlos ausfiel. Fünf Minuten später ging die Gäste-Führung zwar nicht unverdient, galt aber einem Geschenk von Hartberg-Keeper Raphael Sallinger. Ein flach angetragener und eigentlich nicht gerade perfekt platzierter Weitschuss von Maurice Malone schlug im Tor ein, Sallinger griff schlicht daneben.

Aus der Kabine kamen die Hartberger mit der ersten großen Möglichkeit. Plötzlich tauchte Ruben Providence nach sehenswerter Ballstafette alleine vor WAC-Keeper Hendrik Bonmann auf, verstolperte den Abschluss aber so, dass Bonmann leichtes Spiel hatte, die Kugel zu bändigen. Die zur Pause etwas umgebaute WAC-Offensive zeigte sich aber erneut kaltschnäuziger, nach 52 Minuten lagen die Wolfsberger mit 2:0 in Front. Bei einer Flanke von Jonathan Scherzer konzentrierte sich die TSV-Abwehr nur auf den für Ballo gekommenen Baribo, vergaß im Hintergrund auf Boakye, der per Volley zur Stelle war. Nur eine Minute später jubelte Baribo selbst, traf aber aus Abseitsposition.

WAC nun in der Pole Position, Hartberg wohl abgemeldet

Hartberg schien das 0:2 etwas aus dem Tritt gebracht zu haben, die Steirer agierten zu passiv, ließen dem WAC immer mehr Raum und Zeit, seine Spielfreude mehr und mehr auszuleben. In der Schlussviertelstunde wurden die Hartberger aber noch einmal munter, übernahmen das Spiel. Auch deshalb, weil der WAC in den Verwaltungsmodus geschaltet hatte, dementsprechend aber nicht wirklich etwas zuließ. In Minute 92 jubelte aber noch einmal Donis Avdijaj, seinem vermeintlichen Anschlusstreffer war aber ein Handspiel vorausgegangen, weshalb der (sehenswerte) Treffer nicht zählte.

Weil parallel Tirol bei Austria Lustenau mit 4:2 gewann, lachen die Wölfe nun sogar von der Tabellenspitze. Während Tirol auf zwei Punkte am Führungsduo dran ist, scheint Hartberg im Kampf um die Play-off-Plätze zum Europacup mit vier Zählern Rückstand etwas abgemeldet.