Kratzen und beißen – das ist Qualigruppe in der Bundesliga. Und obwohl sowohl der WAC als auch die Hart-berger phasenweise sogar „zauberten“, wenn ihnen denn einmal eine Kombination über mehrere Stationen aufging, so agierten doch beide Mannschaften im Kampfmodus. Mit einem elementaren Unterschied: Die abstiegskampferprobten Steirer fanden einen Traumstart. Sie führten im Lavanttal nämlich nach fünf Minuten schon mit 1:0. Weil Tai Baribo im eigenen Strafraum mit dem Ball nach Tadic-Freistoß nicht viel anzufangen wusste, bedankte sich Mamadou Sangare für den missglückten Klärungsversuch und schlenzte die Kugel unhaltbar ins lange Eck.

Die Wölfe, bei denen Raphael Schifferl für den beim Aufwärmen leicht verletzten Kevin Bukusu ins Zentrum der defensiven Fünferkette gerutscht war, brauchten etwas, um sich zu schütteln. Mit Fortdauer der ersten Hälfte fand die Truppe von Manfred Schmid aber immer besser in die Partie, verzettelte sich knapp vor oder im Strafraum aber reihenweise. So blieben vor allem die Bemühungen des agilen Maurice Malone ein ums andere Mal ebenso unbelohnt, wie ein strammer Freistoßversuch von Jonathan Scherzer (17.). Die Hartberger legten ihr Spiel geschickt an, wurden immer wieder im Konter gefährlich.

Wölfe holten binnen 13 Minuten zwei Treffer auf

Obwohl der WAC schwungvoll aus der Kabine kam, durch Tai Baribo nach 63 Sekunden schon gefährlich wurde, stellte Dario Tadic nach völligem Chaos in der Wolfsberger Defensive frech mit der Ferse nach 53 Minuten auf 0:2. Schmids darauffolgende Wechsel, rentierten sich aber zehn Minuten später, als der eingewechselte Thorsten Röcher auf den ebenfalls neu ins Spiel gekommenen Adis Jasic durchsteckte. Dessen Flanke verwandelte Malone volley zum Anschluss.

Der WAC machte nun munter weiter, auch wenn sich für Hartberg Räume ergaben, die aber ungenutzt blieben. Und das belohnte der ebenfalls eingewechselte Augustine Boakye nach 76 Minuten mit dem nun verdienten Ausgleich. Zuerst war er noch im Strafraum gefällt worden, die Pfeife von Schiedsrichter Jäger blieb stumm, dann zog er von der Strafraumkante ab und bejubelte das 2:2. Dem vorausgegangen war ein Schnitzer von Thomas Rotter. Nur fünf Minuten später hatte Tobias Kainz eine zündende Idee, zirkelte einen Freistoß aufs kurze Eck, scheiterte dabei nur an der Latte.

Damit hatte das Spiel, das sich noch regelrecht zum Spektakel entwickelte, seinen letzten spielerischen Höhepunkt erreicht, am Ende holten beide couragiert und emotional agierenden Mannschaften einen Punkt.