In Linz beginnt’s – drei Spiele drauf hört’s für Graz auf. Mit einer 0:3-Niederlage bei den Black Wings ist die Saison für die 99ers vorbei. Linz hat über die Serie des Pre-Play-offs den Einzug in das Viertelfinale fixiert und trifft dort ab Dienstag auf Bozen. Zu diesem Zeitpunkt werden in Graz die „Exitgespräche“ mit den Spielern beginnen. Wer bleibt, wer geht, wird sich zeigen. „Wir hatten zwei Ziele für diese Saison ausgegeben. Die Entwicklung und Einbindung junger Spieler – das können wir abhaken“, sagt Manager Bernd Vollmann, „das zweite war das Play-off und das haben wir verpasst.“

Am Ende war das erste Viertelfinale nach zwei Jahren nur einen Sieg gegen gut eingestellte und kampfbereite Linzer entfernt.
Dabei kamen die Grazer sicherer in diese Partie als in den ersten zwei Duellen und hielten im ersten Drittel die Null. Einmal musste Michael Kernberger dem sonst souveränen Christian Engstrand aushelfen, sonst stand die Defensive relativ sicher. Aus Sicht der Grazer hatte Daniel Woger (15.) eine erwähnenswerte Chance, sonst waren Aleksi Salonen und Kevin Moderer im ersten Drittel einem Treffer am nächsten – allerdings nicht mit dem Puck, sondern beim Scharmützel.

Im zweiten Drittel zeigte Brian Lebler (34), warum er für Linz so wichtig ist – nicht nur wegen seines 340. Treffers für den Klub. Ein ansatzloser Schuss aus dem Handgelenk überraschte Kernberger und Engstrand. Auch beim 2:0 hatte er seinen Schläger im Spiel. In der 25. Minute stand Graz im Powerplay hoch und Lebler schickte Shawn St-Amant. Der Kanadier enteilte Jacob Pfeffer und packte eine feine Täuschung aus – 2:0.

Graz warf alles nach vorne, Chancen von Zintis Zusevics, Michael Schiechl, Daniel Woger führten nicht zum Erfolg. Nach einer Strafe gegen Viktor Granholm besiegelte Logan Roe (57.) den Urlaub der Grazer – die Scheibe rutschte unter Engstrand durch. „Es war eine sehr durchwachsene Saison mit einem starken Finish“, resümierte Vollmann, „so wie es mit den Verletzungen und Krankheiten gelaufen ist, mussten wir im Endeffekt froh sein, dass wir in die Top Ten gekommen sind. So wie die Mannschaft in den letzten Wochen gekämpft hat, muss man den Hut vor ihr ziehen“, sagt Vollmann, „aber das Problem mit den Verletzungen und den Krankheiten müssen wir in den Griff bekommen.“

Doch es hieß in Linz nicht nur für diese Saison Abschied nehmen: Für zwei prägende und über die Maßen geschätzte Spieler des Grazer Eishockeysports fiel der Vorhang in Linz zum letzten Mal. Daniel Oberkofler (930 Ligaspiele) und Kevin Moderer (710) beendeten mit der Schlusssirene ihre Karrieren. „Ich bin dankbar für diese Zeit“, sagte Oberkofler, der Zeit seines Sportlerlebens nur für Graz, Linz (Meister) sowie das Nationalteam (u. a. Olympia und WM) gespielt hatte.