Gegen einen KAC, dem neben zahlreichen Ausfällen kurz vor dem Spiel auch noch Paul Postma (familiäre Gründe) und Rok Ticar (krank) im Derby fehlten, übernahm der VSV daheim früh das Kommando. In der ausverkauften Stadthalle hatten Anthony Luciani und Johannes Tschurnig nach sechs Minuten die ersten Möglichkeiten, KAC-Keeper Sebastian Dahm war aber auf dem Posten. Die angezählten Rotjacken, die in den Anfangssequenzen etwas überfordert wirkten, arbeiteten sich aber in die Partie, setzten im Konter immer wieder Nadelstiche.

Nach achteinhalb Minuten war der erste Treffer dann für Villach auf der Anzeigetafel. John Hughes bediente Chris Collins und der brachte die Scheibe im kurzen Kreuzeck unter. Zwei Minuten später scheiterte Dominik Grafenthin knapp am Torerfolg. Nach 14 Minuten war es dann aber so weit und Villach hatte erneut getroffen. Nach Kulda-Querpass schlenzte Marco Richter den Puck ins lange Eck. Obwohl die Adler nun alles im Griff zu haben schienen, den KAC richtig einschnürten, kam der KAC zwei Minuten vor der Pause zu einer Top-Chance, die Luka Gomboc aus kurzer Distanz aber nicht nutzen konnte. Auf der Gegenseite scheiterte abermals Grafenthin nach Sololauf (20.).

Im Mitteldrittel das gleiche Bild: Der VSV setzte die Akzente, die Rotjacken suchten ihr Glück in der Defensive und in flotten Gegenstößen. Luciani, Hughes und Collins scheiterten auf der einen Seite, Lessio, Petersen und Ganahl prüften JP Lamoureux. Für das Highlight sorgten jedoch Finn van Ee und Kevin Moderer. Der junge Rotjacken-Crack ließ sich auf einen Faustkampf mit dem Villacher Raubein ein, was bei bereits angezeigter Strafe für Moderer zwar nicht die gefinkeltste, aber eine jedoch äußerst couragierte Entscheidung war. Van Ee verlor den Kampf jedoch ohne Treffer. Doch damit manövrierte sich Villach in eine Phase mit zwei aufeinanderfolgenden Unterzahlspielen.

Als Arturs Kulda die Strafbank nach unnötigem Beinstellen hütete, schlug Fabian Hochegger in Überzahl zu. Der Jungspund verkürzte in einem seiner eher rar gesäten Auftritten im Powerplay (30.). Doch nur 45 Sekunden später steckte auf der Gegenseite Robert Sabolic auf Derek Joslin durch, der Dahm zum dritten Mal bezwang. Der KAC machte aber mutig weiter und scheiterte oftmals nur knapp an Lamoureux. So auch Nick Petersen nach Konter-Kombination mit Lucas Lessio (34.). Besser machte es Kele Steffler, dessen verdeckter Blueliner noch vor der zweiten Sirene im Tor der Adler landete (37.). Ein perfekter Zeitpunkt für das erste Karrieretor des 24-jährigen Verteidigers.

Rotjacken kämpften sich verdient in die Verlängerung

Und irgendwie haben die Rotjacken den VSV wieder nervös gemacht, einen über die letzten Jahre entstandenen Derby-Komplex konnte Villach nicht ablegen. So starteten die Klagenfurter auch befreit und mit viel Schwung in Drittel Nummer drei, brannten ein Chancenfeuerwerk in den ersten Wechseln ab. Als der VSV in Überzahl dann etwas Ruhe in das wilde Treiben bringen wollte, war aber erneut der KAC gefährlich. Manuel Ganahls möglichen Shorthander wusste Lamoureux jedoch zu verhindern. Doch wenig später war es dann mit dem nun völlig verdienten Ausgleich so weit. Rihards Bukarts wirbelte durch die VSV-Abwehr, legte auf Kele Steffler ab, der wiederum Matt Fraser im Slot fand. Das ließ sich der Stürmer nicht nehmen (49.).

Als es für den VSV schon brenzlig genug war, fasste auch noch der bis dahin so solide auftretende Niklas Wetzl, der am Spieltag noch mit dem Zug von Kooperationsklub Kitzbühel angereist war, eine vierminütige Strafe wegen Hohen Stocks aus, bei dem Nick Petersen sogar zu bluten begann. Diese Gefahr wusste Petersen selbst ein wenig zu bannen, denn er fasste kurz darauf wegen Kritik zwei Minuten aus. In diesem, daraus resultierenden, munteren Vier-gegen-Vier gelang dann den Villachern der nun so ersehnte Befreiungsschlag. Chris Collins schnappte sich die Scheibe im Mitteldrittel, zündete den Turbo und bugsierte die Scheibe zum persönlichen Doppelpack im Alleingang in die Maschen. Damit war die Sache aber noch nicht vorbei. Denn 96 Sekunden vor dem Ende war ausgerechnet Petersen zur Stelle und stellte im Getümmel aus kurzer Distanz auf 4:4. Damit war die Verlängerung Realität und fünf Minuten später auch das zweite Penaltyschießen im zweiten Lokalschlager der Saison.

Dieses entschied Alexander Rauchenwald für den VSV. Nachdem zuvor vier Klagenfurter und drei Villacher verschossen hatten, versenkte Rauchenwald den achten Penalty zum Sieg.