Es war eine bezeichnende Begegnung für die aktuelle Situation des WAC zwischen Kapitän Mario Leitgeb und einem Spieler der Altacher nach der Niederlage am Sonntag. Beim Gegner war man offensichtlich überrascht vom Spiel der Wolfsberger. "Wenn jemand nach der Partie zu dir kommt und sagt 'was ist denn los mit euch? Ihr schießt nur die Bälle nach vorne, wir haben euch anders gekannt', dann sagt das einiges", ärgert sich Leitgeb. Man sei generell viel zu hoch gestanden, bei Ballverlust sei dann kaum noch eine Restverteidigung vorhanden gewesen. Die am Sonntag an den Tag gelegte individuelle Klasse der Vorarlberger tat ihr Übriges. "Du kannst nicht den Ball nach vorne schießen und dann zu sechst auf einer Linie stehen", sagt Leitgeb.

Es wird ein hartes Stück Arbeit, sich in den verbleibenden Spielen zurück unter die besten sechs zu schieben. Als richtungsweisend wurde die Altach-Partie im Vorfeld bezeichnet, jetzt liegt man mit dem Team von Miroslav Klose punktemäßig gleichauf. "Jetzt kommen noch drei Brocken. Klar, dass du gegen Altach daheim gewinnen solltest. Wer sagt aber, dass wir das nicht auswärts beim LASK können?", sagt Thorsten Röcher. Die vielen Fehler in der Defensive hätten auch die Spieler überrascht. Vieles habe man schon abstellen bzw. verbessern können. "Da ist es noch verwunderlicher, dass wir jetzt wieder die alten Fehler machen", sagt Röcher.

Die vielen Gegentore seien kein alleiniges Thema der Defensive. Jeder Einzelne müsse sich selbst in die Pflicht nehmen. Dass mit Simon Piesinger, Michael Novak oder Adis Jasic Leistungsträger fehlen, sei keine Ausrede. "Egal, wie man es dreht, waren die Gegentore einfach zu billig. Da braucht man sich auch nicht wundern, dass man verdient verliert", sagt Röcher. Kommenden Sonntag gastiert man in Linz. Zumindest Novak sollte da wieder mit dabei sein.