In der Hinrunde war das Berliner Derby zwischen Hertha und Union noch ein wahres Skandal-Spiel mit fliegenden Fäusten und Unterbrechungen. Auf den Rängen sorgten beide Fanlager damals jedoch für einzigartige Stimmung mit aufwendigen Choreographien. Die Unterstützung der Fans hätte dem Rückspiel im leeren Olympiastadion vermutlich auch gut getan. Auf dem Platz geschah in Durchgang eins nämlich herzlichst wenig.

In einer schwachen ersten Hälfte sorgte Union-Keeper Rafal Gikiewicz für die spektakulärste und wohl auch schmerzhafteste Aktion. Nach einem schönen Solo von Dodi Lukébakio rettete er seine Mannschaft vor einem frühen Rückstand (18.). Bei seiner Parade warf er sich mit dem ganzen Körper in den Schuss und bekam den Ball dabei genau zwischen die Beine. Nach einer kurzen Pause konnte der Keeper jedoch mit verzwicktem Gesicht weiterspielen. Vom Aufsteiger Union kam in Durchgang eins offensiv nicht viel. Die beste Möglichkeit hatte Robert Andrich wenige Sekunden vor der Pause durch einen Freistoß. Defensiv konnte sich Tormann Gikiewicz noch zweimal gegen Matheus Cunha auszeichnen.

Kurz nach Wiederanpfiff kam für den Österreicher Christopher Trimmel und seine Kollegen bei Union Berlin dann der tödliche Doppelschlag. Zunächst brachte Vedad Ibisevic die Hertha nach einer Flanke von Marvin Plattenhardt per Kopf in Führung (51.). Nur 70 Sekunden später zappelte der Ball wieder im Netz der Gäste. Nach einer schnellen Balleroberung wurde Lukébakio von Ibisevic auf die Reise geschickt. Er umrundete Tormann Gikiewicz und versetzte den Gästen innerhalb weniger Sekunden den nächsten Tiefschlag. Exakt nach einer Stunde war die Stadtmeisterschaft dann bereits entschieden. Cunha traf von der Strafraumgrenze ins lange Eck und sorgte so für das verdiente 3:0. Den Endstand besiegelte in Minute 77. dann Dedryck Boyata. Er köpfelte nach einem Eckball zum 4:0 ein und bescherrte seinem Trainer Bruno Labbadia im zweiten Spiel als Hertha-Coach den zweiten Sieg.