Sommer, Strand und Sonnenschein – so hätte sich die österreichische Nummer eins im Beachvolleyball, der Tiroler Martin Ermacora und der Steirer Moritz Pristauz, die aktuelle Saison vorgestellt. Doch statt Baggern und Pritschen hieß es wie bei vielen anderen Spitzensportlern für lange Zeit zu Hause sitzen und abwarten. "Wir haben versucht, uns irgendwie fit zu halten, aber da waren die Möglichkeiten auch limitiert", sagt Martin Ermacora zur damaligen Situation. "Laufen gehen und so weiter war ja möglich. Ansonsten haben wir uns ein paar alte Spiele angesehen", fügt Pristauz an.

Die Absagen des Internationalen Volleyball Verbands FIVB aufgrund der Coronavirus-Pandemie kamen für das Duo zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt. In Doha ist man nach langer und intensiver Vorbereitung ("Wir haben wohl noch nie so gut gespielt, wie im diesjährigen Trainingslager") bereits in die neue Saison gestartet, kurz darauf hätten im April Turniere in Mexiko und China folgen sollen. "Wir hingen damals irgendwie in der Luft und wussten überhaupt nicht, wann und wie es weitergeht. Man kann zu Hause zwar ein bisschen trainieren aber nie die Spannung so hochhalten, wie es nötig wäre", erklärt Moritz Pristauz. "Wir wollten in einen zweiten Frühling starten, nach den Absagen und Einschränkungen fühlte es sich aber wie ein zweiter Herbst", fügt der Tiroler hinzu.
In kleinen und vom Gesetzgeber genau vorgegebenen Schritten kehrte das Duo nun doch in den Sandkasten zurück. Seit Anfang Mai stehen einige Übungseinheiten auf dem Programm der österreichischen Nummer eins im Beachvolleyball. Doch vom "normalen" Trainingsbetrieb ist man noch meterweit entfernt. Stetiges Desinfizieren der Hände, zwei Meter Abstand zwischen Spielern und Trainer, Sonnenbrillen-Pflicht und fixe Trainingsgruppen sind nur einige Maßnahmen. "Es ist schön wieder am Platz zu stehen und trainieren zu können. Auch, wenn das mit Spielformen wenig zu tun hat. Es ist toll, dass wir diese Chance bekommen und eine gute Gelegenheit ohne Wettkampfdruck an Technik zu arbeiten und sich zu verbessern", so der Tiroler.

Wann und wie es mit der Saison weitergeht, steht auch im Beachvolleyball noch in den Sternen. Neben dem "Heimspiel" vor tausenden Fans auf der Wiener Donauinsel wurde auch der zweite Höhepunkt des Jahres, die Olympischen Spiele, vor mehreren Wochen abgesagt. "Es war in beiden Fällen die richtige Entscheidung, obwohl es natürlich sehr schmerzt", sind sich beide einig.