Am 11. März 2009 hatten 16 Menschen bei einem Amoklauf eines 17-Jährigen in einer Realschule im deutschen Winnenden ihr Leben verloren, am 10. Juni 2025 ereignete sich eine ähnliche Tragödie in Graz. ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick fühlte sich im Vorfeld des WM-Qualifikationsspiels in San Marino an die Tat 2009 erinnert, die sich etwa elf Kilometer von dessen Heimatstadt Backnang in Baden-Württemberg ereignet hatte. „Mich hat das sofort an 2009 in Winnenden erinnert, nur ein paar Kilometer von meiner Heimatstadt entfernt“, sagte Rangnick, der den Angehörigen der Opfer im Namen des Teams sein Mitgefühl aussprach.

RIMINI,ITALY,10.JUN.25 - SOCCER - FIFA World Cup 2026, European Qualifiers, group stage, OEFB international match, San Marino vs Austria. Image shows fans of Austria with a banner.
Photo: GEPA pictures/ Armin Rauthner
Die Fans aus Österreich gedachten der Opfer in Graz © GEPA

„Es ist kaum in Worte zu fassen, eine unglaubliche Tragödie, vor allem, wenn man an die jungen Menschen denkt, die ihr ganzes Leben noch vor sich hatten“, sagte der Teamchef angesprochen auf den Amoklauf in Graz. „Es ist schwierig, sich heute auf Fußball zu konzentrieren.“ Das mussten Rangnick und das ÖFB-Team aber, eine Absage des Spiels wäre nicht in der Hand des Verbands gelegen, ein Nichtantreten wäre wohl mit einer Niederlage gewertet worden. „Es ist wichtig, dass wir gerade in so einer Zeit, wenn so etwas passiert, zeigen, wie sehr wir zusammenstehen, welches Team wir sind. Wir wollen allen zeigen, dass da eine besondere Gruppe zusammen ist.“ Das ÖFB-Team tritt in San Marino mit Trauerflor an, vor Anpfiff wurde in Serravalle eine Schweigeminute abgehalten.

Die rund 1500 nach San Marino angereisten Anhänger der ÖFB-Auswahl sagten ihren Fanmarsch zum Stadion ab und verzichteten auch auf eine ursprünglich geplante Choreographie. Stattdessen wurden zwei lange, ganz in Schwarz gehaltene Banner ohne Beschriftung präsentiert, dazwischen war ein schwarzes Transparent mit zwei weißen Kreuzen und dem Wort „Graz“ in der Mitte zu sehen. Außerdem zeigten die Fans ein über zehn Meter langes Transparent, auf dem „In Gedanken bei euch - Graz ist nicht alleine!“ zu lesen war.