Einen Tag lang habe er über einen Rücktritt sehr intensiv nachgedacht, berichtete Kaiser. Er sei aber zum Schluss gekommen: "Eine Familie lässt man nicht im Stich." Die Entscheidung zu bleiben sei dann auch mit Standing Ovations bedacht worden, berichtete auch SPÖ-Landesgeschäftsführer Andreas Sucher, der ebenfalls seine Funktion behält. "Es war ein höchst emotionaler Moment", berichtete er von der Vertrauensabstimmung. "Es war absolut klar, das gesamte Team steht hinter Peter Kaiser."
Nicht mehr ganz so negativ sah die Kärntner SPÖ zwei Tage später auch das Wahlergebnis selbst. Noch immer gebe es einen großen Abstand zu den anderen Parteien, es handle sich zudem um das zweitbeste Ergebnis bei Landtagswahlen seit 1989. Man habe auch einen "sehr eindeutigen Auftrag, die Geschicke des Landes weiterzuführen, bekommen", betonte Kaiser. "Wir werden alles tun, um verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen."
Trotz der nun aufgehellten Stimmung will die SPÖ nach einer internen "Manöverkritik" in Zukunft dennoch an ein paar Rädchen drehen. Im Bereich der Kommunikation soll etwa eine Arbeitsgruppe eingesetzt werden. Kritik, dass im Wahlkampf keine "flotten Sprüche" vonseiten der SPÖ gefallen sind, kann Kaiser nicht nachvollziehen. "Die Opposition nützt andere Bühnen", meinte der Regierungschef im Land. Dies müsse natürlich zu einer härteren und zugespitzten Sprache führen.