Nur wenige Tage nach der Präsentation der "Glaub an dieses Österreich"-Kampagne sorgt ein Video von Kanzler Karl Nehammer für Aufregung. Das auf "X" (vormals Twitter) veröffentlichte Video erhitzt die Gemüter, nicht nur bei den politischen Gegnerinnen und Gegnern, sondern auch bei den Kleine-Zeitung-Lesern.

Kritik an Sprache, Zustimmung zum Inhalt

User "steinmhe" kritisiert die Aussagen von Nehammer scharf: "Ich finde die Wortwahl des Bundeskanzlers für einen Bundeskanzler des Staates Österreich nicht akzeptabel, auch wenn er sich dabei in einer anderen Rolle gesehen hat." Auch wenn "steinmhe" die Tonalität des ÖVP-Chefs mehr als skeptisch sieht, gibt er ihm im Kern der Diskussion recht: "Der Staat und die Sozialpartnerschaft sind nicht reformierbar und damit nicht an die heutige Zeit anpassbar. Es gibt sicherlich auch Kinderarmut in Österreich. Und man muss einmal ermitteln, wen das genau betrifft und wie das in diesen wenigen Fällen gelöst werden kann", schreibt er weiter. Ähnlich sieht es "kochcch", der meint, dass Nehammers Aussagen "blöde Stammtischrhetorik ist, die im Kern stimmt".

Manche User, wie beispielsweise "walb", schätzen die Ehrlichkeit des Kanzlers: "Warum regt man sich jetzt auf? Immer öfter wird Politikern vorgehalten, sich zu verbiegen und um den heißen Brei rum zu reden. Politisch korrekt muss man ja sein. Klare Ansagen gibts immer seltener. Das betrifft jede Couleur."

"Vertrauen verloren"

Doch das Kanzlervideo ruft auch viel Kritik hervor. User "ohooho" erinnern Nehammers Aussagen bezüglich eines billigen Mittagsmenüs bei McDonald's an die ehemalige FPÖ-Sozialministerin Beate Hartinger-Klein. Als die ÖVP-FPÖ-Koalition die Mindestsicherung kürzen wollte, sagte Hartinger-Klein, dass man auch von 150 Euro im Monat leben könne, wenn man die Wohnung bezahlt bekomme.

"anonymous21" habe ohnehin bereits längst das Vertrauen in die Politik verloren. Die jüngsten Aussagen würden ihn in der Meinung bestätigen, dass Politiker nur auf "ihr eigenes Wohl" aus sind und "Egotrips" fahren. "pippo1988" legt nach und meint, dass man sich immer mehr für "unser Land und unsere Regierung schämen muss".