Mächtiges Präsidium

Vor dem SPÖ-Parteivorstand tagt das Präsidium. Das ist nicht nur heute so, das ist der Regelfall. Alle wichtigen Beschlüsse werden im Präsidium auf Schiene gebracht, dieses Recht ist im Parteistatut festgeschrieben. Das Gremium hat elf gewählte Mitglieder, dazu zählen, neben Pamela Rendi-Wagner, die zweite Nationalratspräsidentin Doris Boris, Wiens Bürgermeister Michael Ludwig und Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser.

Hans Peter Doskozil verzichtete beim letzten Parteitag 2021 darauf, für das Gremium zu kandidieren. Er ist aktuell also nur als beratendes, "kooptiertes" Mitglied vertreten, wie beispielsweise auch ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian. Ohnehin nehmen momentan rund 20 Personen an den Präsidiumssitzungen teil.

Größerer Vorstand

Statuarisch ist der Parteivorstand mächtiger, ihm obliegt die "Führung der Partei". Dass Entscheidungen aus dem Präsidium revidiert werden, ist allerdings äußerst selten. Zu den 55 Mitgliedern gehören neben der Parteivorsitzenden und den roten Landesparteichefs beispielsweise die Bürgermeister von Linz und St. Pölten, der steirische Abgeordnete Max Lercher und der Kärntner Landtagspräsident Reinhart Rohr. 

Auch auf einen Sitz im Vorstand verzichtete Doskozil. Mit Landtagspräsidentin Verena Dunst und den Landesrätinnen Astrid Eisenkopf und Daniela Winkler ist das Burgenland allerdings mit drei Mitgliedern vertreten.

Wegweisender Parteitag

Der Parteitag ist das höchste "willensbildende Organ der SPÖ", so steht es im Statut. Er muss mindestens alle drei Jahre tagen. Delegiert sind Funktionärinnen und Funktionäre aus allen Bundesländern, die Anzahl ist von der Mitgliederanzahl abhängig. 642 Delegierte kamen beim letzten Bundesparteitag in Wien zusammen.

Sie stimmen nicht nur über inhaltliche Gremien ab, sondern die Besetzung der Gremien. Parteivorstand und Präsidium werden dort gewählt. Auch die Wahl des oder der Parteivorsitzenden ist, statuarisch zumindest, dem Parteitag vorbehalten.