Nicht nur die SPÖ, auch die FPÖ stellt die Weichen für die anstehenden Landtagswahlen im nächsten Jahr: Die Salzburger Freiheitlichen haben am Samstag bei ihrem Landesparteitag in Seekirchen (Flachgau) Marlene Svazek klar als Landesparteiobfrau bestätigt. Die 30-Jährige erhielt 97,8 Prozent der Delegiertenstimmen und gab heute auch gleich das Wahlziel für die bevorstehenden Landtagswahl am 23. April 2023 aus. "Wir kämpfen nicht um den dritten Platz, wir kämpfen nicht um den zweiten Platz, sondern wir kämpfen um die Führung in diesem Land", beschwor Svazek die Parteimitglieder.

Sie strebe einen Wahlerfolg an, wie ihn Salzburg noch nicht gesehen habe. "Wir wollen eine Entscheidung, die uns in die politische Verantwortung bringt", brachte die FPÖ-Spitzenkandidatin ihren Wunsch nach einer Regierungsbeteiligung zum Ausdruck. In ihrer Rede übte die Landesparteiobfrau unter anderem Kritik an bestehenden und geplanten Flüchtlingsquartieren in Salzburg, am Klimabonus des Bundes und an der neuen CO₂-Steuer. Sie selbst kündigte an, ihren Klimabonus an eine alleinerziehende Mutter spenden zu wollen.

Rückenwind verspürten viele Delegierte heute durch das Wahlergebnis in Tirol vom vergangenen Wochenende, wo die FPÖ mit 18,84 Prozent zweitstärkste Kraft wurde. Nach dem Ibiza-Skandal sei es den Freiheitlichen gelungen, stärker denn je zurückzukommen, erklärte der Gastredner und Tiroler FPÖ-Landeschef Markus Abwerzger. "Seit Svazek die Obmannschaft der Salzburger FPÖ übernommen hat, geht es steil bergauf." Sie werde mit aller Kraft daran arbeiten, dass Haslauer nach der nächsten Wahl Geschichte sei.

Auch der nach Salzburg gereiste FPÖ-Bundesparteichef Herbert Kickl verbreitete am Samstag Optimismus: "Wir spüren, dass die Leute auf uns zukommen, dass sie uns vertrauen und dass wir für sie die einzige Hoffnung in diesem Land sind." Bald werde sich die Frage einer Ausgrenzung der FPÖ arithmetisch nicht mehr stellen.