Der Rechungshof hat die zivile und militärische Nutzung von Drohnen in Österreich geprüft - und kommt zu alarmierenden Ergebnissen.

"Österreichs Flughäfen verfügen über keine wirksame Möglichkeit zur Abwehr von Drohnen", heißt es in dem am Freitagvormittag veröffentlichten Bericht - weder die Airports noch die Flugbehörde Austro Control würden über Geräte verfügen, die mittlerweile überall verfügbaren unbemannten Fluggerääte abzuwehren.

Im Fall eines Angriffs - im Dezember 2018 wurde der britische Flughafen Gatwick tagelang von Drohnen lahmgelegt, die den Flugverkehr behinderten - müsste auf Geräte des Innenministeriums zurückgegriffen werden schreibt der Rechnungshof. Und das könnte dauern. Die Prüfinstanz empfiehlt, jeder Flughafen solle sich  eigenes Abwehrmaterial zulegen.

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Zehntausende Drohnen ohne Bewilligung

Die Österreicher sind zudem sehr lax, was die behördliche Genehmigung der Drohnen angeht: 2015 bis 2017 rund 52.000 Drohnen verkauft worden, so der Rechnungshof; bei der Austro Control angemeldet wurden allerdings nur 3890 - "Das heißt, nur etwa sieben Prozent der Drohnennutzerinnen und -nutzer waren der Bewilligungspflicht nachgekommen", so der Rechnungshof.

Austro Control ließ Cobra acht Monate auf Genehmigung warten

Dafür zeigte sich die Austro Control bei einem besonderen Nutzer streng, als der seine Drohnen anmeldete: Die Polizei-Spezialeinheit Cobra bat um eine Ausnahmegenehmigung, ihre Aufklärungsdrohnen bei Einsätzen auch im besiedelten Gebiet fliegen lassen zu dürfen.

Die Austro Control blieb zunächst hart. Erst nach monatelangen Verhandlungen genehmigte sie der Cobra den Einsatz zwischen Morgen- und Abenddämmerung. "Aufgrund des verzögerten Bewilligungsverfahrens besaß das Einsatzkommando über acht Monate Drohnen für Spezialaufgaben, konnte diese jedoch nur sehr eingeschränkt nutzen", kritisiert der Rechnungshof.

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