Die von SPÖ und FPÖ beschlossene Neuauflage der Hacklerregelung stößt laut der Tageszeitung "Die Presse" auf enormes Interesse. Wer 45 Arbeitsjahre hat, darf künftig wieder ohne Abschläge mit 62 Jahren in Pension gehen. Laut SPÖ sollen davon rund 6900 Männer im Jahr profitieren. Frauen profitieren vorerst nicht, da für sie noch das gesetzliche Antrittsalter von 60 Jahren gilt.

Bei den Begünstigten kommt das neue Gesetz gut an. In der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) häufen sich, so "Die Presse", die Anfragen künftiger Pensionisten. 1400 haben Vergleichsberechnungen anstellen lassen. Für sie überprüft die PVA, ob sie mit der neuen Regelung besser aussteigen als im geplanten Szenario. Die PVA geht davon aus, dass das bei den meisten Fällen so sein wird.

Präsenzdienst nicht angerechnet

"Kurz nach dem Nationalratsbeschluss kamen sehr, sehr viele Anfragen", sagt PVA-Obmann Manfred Anderle zur "Presse". Viele davon hätten sich durch Aufklärung erledigt, weil die Voraussetzungen nicht gegeben waren. Der Präsenzdienst wird in der neuen Regelung nicht angerechnet. Offen ist, wie sich das auf das Budget auswirkt. Das Finanzministerium sprach davon, dass die abschlagsfreie Pension nächstes Jahr 380 Millionen Euro und 2021 390 Millionen Euro kosten werde. PVA-Obmann Anderle relativiert diese Zahlen. Seriös könne man nur das erste Jahr schätzen. "2020 kommen wir auf rund 50 Millionen Euro."