Seit Sonntagabend ist Wahlkabine.at online, ein bereits von früheren Wahlen bekanntes von Politikexperten kuratiertes Online-Tool, das ermöglicht, die eigenen inhaltlichen Positionen und Prioritäten mit jenen der kandidierenden Parteien abzugleichen.

Kalibriert wurde die "Wahlkabine" über 25 Sachfragen, die allen acht bundesweit kandidierenden Parteien - ÖVP, SPÖ, FPÖ, Neos, Jetzt, Grüne, KPÖ und "Der Wandel" - vorgelegt und von diesen beantwortet worden sind. Eine interessante Ableitung daraus: Man kann exemplarisch ablesen, wie hoch die Übereinstimmung zwischen zwei Parteien bei diesen ausgewählten Themen (darunter etwa CO2-Steuer, Pflegeversicherung, das Mercosur-Abkommen oder ein bedingungsloses Grundeinkommen) ist.

Der Wiener Politikwissenschaftler Laurenz Ennser-Jedenastik, ein Mitglied des Wahlkabine-Teams, hat daraus folgende Tabelle destilliert, die zeigt, wie sehr welche Parteien bei den Antworten übereinstimmen:

Darin zeigt sich zum Beispiel, dass bei ihren Positionen zu diesen 25 Themen ÖVP und SPÖ in weniger als der Hälfte der Fälle (46 Prozent) übereinstimmen, ÖVP und FPÖ dagegen zu 81 Prozent. ÖVP und Grüne dagegen - auch bei ihnen wird über mögliche Koalitionsvarianten spekuliert - nur zu 19 Prozent.

Weswegen auch Politikwissenschaftler Peter Filzmaier erklärt, dass die Hürden für eine Neuauflage der türkis-blauen Koalition niedrig seien: Wie schon vor einigen Wochen in der Kleinen Zeitung erklärt Filzmaier im Ö1-Morgenjournal, "die Übereinstimmung zwischen ÖVP und FPÖ ist größer als zwischen allen anderen Parteien" - und die bisherigen Hindernisse, etwa das Geplänkel um Ex-Innenminister Herbert Kickl und ein Verbot der Identitären wären durchaus überbrückbar.