FPÖ-Klubobmann und Ex-Innenminister Herbert Kickl bietet ÖVP-Obmann und Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz an, die vor kurzem gestürzte Koalition nach der Nationalratswahl im Herbst fortzusetzen.

Auf Facebook schreibt Kickl: "Herr Kurz, es ist ganz einfach! Wenn Sie Angst vor Rot-Blau, haben, kann Ihnen geholfen werden. Wir gehen einfach den populären gemeinamen Reformweg, den Sie vor Kurzem auf Druck der alten ÖVP verlassen haben, nach der Wahl weiter. Das würde sich doch auch die Mehrheit der Bevölkerung wünschen." 

Anlass des Posts ist die Präsentation von Kurz' erstem Wahplakat, das unter dem Titel "Unser Weg hat erst begonnen" ein rot-blaues Gespenst an die Wand malt. Ein Verweis darauf, dass Kurz und seine Regierung mit den Stimmen von SPÖ und FPÖ (sowie Jetzt) aus dem Amt gekippt wurde.

Kickl, der in den vergangenen Tagen mehrmals erklärt hatte, dass seine Ablöse durch Kurz und der folgende Bruch der türkis-blauen Koalition das Werk der "alten ÖVP" gewesen sei, spottet weiter: "Als Nachweis Ihrer Unabhängigkeit von dieser alten ÖVP gilt, wenn die FPÖ wieder alle ihre bisherigen Ressorts, in denen hervorragende Arbeit geleistet wurde, übernimmt. Ich persönlich hätte im Innenministerium noch viel Positives zu erledigen."

FPÖ empört

Empört zeigt sich auch der freiheitliche Generalsekretär Christian Hafenecker.

"Denn es war Kurz selbst und seine schwarzen Gesellen, die diese erfolgreiche Reformregierung und damit verbunden viele notwendige und sinnvolle Maßnahmen für die Bevölkerung vorzeitig beendet haben", so Hafenecker in einer Aussendung. Dass die FPÖ Kurz in weiterer Folge das Misstrauen ausgesprochen habe - "nachdem er unserer Regierungsmannschaft das Vertrauen versagt hat - ist wohl mehr als nachvollziehbar", findet Hafenecker.

Auf dem Plakat prangt der Text "Rot-Blau hat bestimmt. Das Volk wird entscheiden. Unser Weg hat erst begonnen" neben einem Porträt des abgesetzten Kanzlers. "Wenn Kurz nun meint, 'das Volk wird entscheiden', sollte er sich auch bewusst sein, dass sein egoistisches und machtversessenes Verhalten, das er mit dem Bruch der Koalition wieder einmal gezeigt hat, sicher nicht goutiert wird", zeigte sich Hafenecker überzeugt.