Bundeskanzler Sebastian Kurz tritt heute an der Spitze einer großen Delegation eine Viertagesreise zu den beiden PISA-Siegern Singapur und Hongkong an. Der derzeitige EU-Ratsvorsitzende, der von Digitalministerin Margarete Schramböck, Bildungsminister Heinz Faßmann, Infrastrukturminister Norbert Hofer, Kammerpräsident Harald Mahrer begleitet wird, will sich einiges von den Bildungspionieren abschauen – nicht auf dem Gebiet der fernöstlichen „Pauk-Kultur“, sondern auf dem breiten Feld der Digitalisierung.

Laut Informationen der Kleinen Zeitung schwebt der Koalition die Ausstattung aller Schüler mit Gratistablets vor. Details (ab wann, ab welcher Altersstufe) werden noch unter Verschluss gehalten.
Erstmals war Christian Kern im Jänner 2017 in seinem Plan A mit der Idee vorgeprescht, die alte Regierung hatte das Vorhaben in der Schlussphase ins Regierungsprogramm aufgenommen.

Im aktuellen Programm sucht man das Projekt, dessen Kosten von der früheren Bildungsministerin mit 222 Millionen Euro veranschlagt werden, vergeblich. Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte über ein Smartphone-Verbot an Schulen erscheint die Initiative in einem differenzierten Licht. In Norwegen und der Schweiz stiegen anfangs euphorisierte Bildungspolitiker auf die Bremse – die Digitalisierung ging auf Kosten der Rechtschreibkenntnisse und des Erlernens der Schreibschrift.