Seit drei Jahren ist er in Österreich, nun droht ihm die Abschiebung: Das Schicksal von Ali Wajid sorgt in Salzburg für Aufregung und heftige Debatten. Wie die "Salzburger Nachrichten" (SN) berichten, wurde der junge Pakistani am Freitag von einer Polizeistreife aufgehalten und festgenommen.  Wajid absolviert der derzeit eine Lehre zum Kellner und gilt laut SN in Salzburg als Vorzeigebeispiel für gelungene Integration.

Die Aufregung um Ali Wajid kommt kurz nach der Ankündigung des Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP), dass Flüchtlinge die Möglichkeit bekommen sollten, ihre Lehre abschließen zu dürfen. Um dies in absehbarer Zeit umgesetzt wird, ist allerdings offen: Im Koalitionsübereinkommen gebe es dazu allerdings keine Festlegung, sagte ÖVP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Mayer gegenüber den SN. "Dazu gibt es auch keine Kompetenzen vonseiten des Landes."

Auch die Neos fordern von der Regierung Maßnahmen gegen die Abschiebung von Flüchtlingen, die gerade eine Lehre absolvieren. Die Liste von Unternehmen, die gegen die Abschiebungen ihrer Lehrlingen werde immer länger, erklärte Wirtschaftssprecher Sepp Schellhorn kürzlich. Im Anschluss an die Absicherung der Ausbildung via der “3plus2”-Regelung will Schellhorn die Schaffung weiterer Möglichkeiten für Flüchtlinge in der Lehre, etwa durch den Erhalt von Aufenthaltsgenehmigungen wie der Rot-Weiß-Rot-Karte. Diese Maßnahme helfe sowohl den Unternehmen, als auch bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels und ermächtige auch junge Asylwerbende, auf eigenen Beinen zu stehen.

Auch der oberösterreichische grüne Landesrat Rudi Anschober hatte zuvor ähnliche Maßnahmen gefordert. 

Wajid hatte am 2. Mai einen negativen Asyl-Bescheid in zweiter Instanz bekommen. Sein Arbeitgeber und der Verein, der ihm die Lehrstelle vermittelt hat, kämpfen nun darum, dass der Lehrling in Österreich bleiben kann. In Pakistan drohen ihm wegen illegaler Ausreise Festnahme und Haft.