Man stelle sich folgende Situation vor: Drei junge Österreicher machen sich im Sommer auf, das Land mit der Bahn zu erkunden. Eigentlich müssten sie sich dann jeden Tag auf ein neues die jeweiligen geltenden Jugendschutzregeln des Bundeslandes durchlesen, in dem sie sich aufhalten. "Das ist einfach realitäsfern", sagt Julia Herr, Vorsitzende der Sozialistischen Jugend Österreich, und fordert nun eine Vereinheitlichung der Regeln.

Kompetenzrechtlich ist der Jugendschutz Sache der Länder, doch ähnlich wie beim Tierschutz - vor mittlerweile 13 Jahren - hofft Herr auch hier auf eine einheitliche Regelung.

Rauchverbot in Lokalen mache Sinn

Darüber, wie ein einheitliches Gesetz aussehen könne, hat sich Herr schon Gedanken gemacht. "Bei den Ausgehzeiten braucht es eine einfache Regelung: bis 12 Jahre: 22 Uhr; ab 13 Jahren: 23 Uhr; ab 14 Jahren: 1 Uhr; ab 16 Jahren frei." Herr spricht sich auch gegen das zuletzt diskutierte Rauchverbot bis 18 aus. "Diese Law & Order Politik bringt nichts. Offensichtlich wird das am Beispiel Cannabis, wo trotz Verbot der Cannabis Konsum unter Jugendlichen steigt", meint Herr. Sinnvoller sei ein generelles Rauchverbot in Lokalen: "Viele Jugendliche werden beim Fortgehen zum Rauchen verleitet. Dies kann damit verhindert werden."