Am Dienstagabend lud die Wirtschaftskammer mit Präsident Harald Mahrer an der Spitze zum traditionellen Medienempfang – und wenig überraschend standen die Unwägbarkeiten der Regierungsbildung im Fokus der informellen Gespräche. In seiner Begrüßung stellte deshalb Mahrer als Gastgeber gleich klar: „Wenn Sie sich konkrete Informationen zur künftigen Regierung und deren parteipolitischer und personeller Zusammensetzung erwarten, muss ich Sie enttäuschen.“

Davon abgesehen sprach Mahrer allerdings sehr wohl Klartext: Die Debatte der vergangenen zwei, drei Wochen sei zwar typisch für Österreich gewesen aber kontraproduktiv. Am Ende müsse es auf das Programm und die Kompromisse einer neuen Regierung ankommen und nicht auf die aktuelle Debatte, wer mit wem und mit wem nicht.

Pensionen als zentrale Herausforderung

Als zentrale Herausforderungen zählte Mahrer auf: die Transformation der Energieversorgung; der demographische Wandel, im Zuge dessen 250.000 Menschen in den kommenden Jahren in Pension gehen; die digitale Revolution, deren Folgen unter den Bedingungen der Künstlichen Intelligenz weit tiefgreifender sein werden als bisher; sowie der Umstand, dass wir als Land über unseren Verhältnissen gelebt haben.

Erneut bekräftigte Mahrer seine Standpunkte angesichts dieser Herausforderungen: „Meine Botschaft ist: ,Als Interessenvertreter muss ich darauf schauen, dass die Inhalte einer neuen Koalition für das Land wie den Standort passen. Mit weniger Leistung und kürzerem Arbeiten wird es mit Sicherheit nicht gehen – schon gar nicht vor dem Hintergrund einer alternden Bevölkerung, die aus dem Produktionsprozess hinausfällt und bei Pensionen und Gesundheit höhere Kosten verursacht.“