Gleich vier Regierungsmitglieder haben am Montag zu einem Pressetermin geladen, um eine Informationskampagne zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vorzustellen. Zwei Millionen Euro lässt sich die Bundesregierung die Kampagne gegen jegliche Form von Gewalt kosten. Präsentiert wurde sie in einem Wiener Jugendzentrum von grünen Ressortchefs Johannes Rauch und Alma Zadić sowie von ÖVP-Seite Susanne Raab und Staatssekretärin Claudia Plakolm.

Die Sujets - die abgebildeten Kinder wurden durch Künstliche Intelligenz (KI) generiert - gibt es als Plakate (auch speziell für Schulen), auf Straßenbahngarnituren, auf Stickerkarten, Freecards, als Website „neinzugewalt.at“ (wo auch Materialien bestellt werden können), auf Social Media und als Radiospots. „Hol Hilfe!“ lautet eine der Botschaften bei Verdacht auf Schläge, sexuellen Missbrauch oder Mobbing, aber auch „Schau hin!“, „Frag nach!“, „Hör zu!“ und „Nimm‘s ernst!“.

Ressortübergreifende Zusammenarbeit

Justizministerin Zadić verwies auf die drei Säulen Prävention, Hilfe und Sanktionen für die Täter. Man wolle auch Erwachsene für Anzeichen von Gewalt sensibilisieren und Kindern und Jugendlichen die Botschaft vermitteln: „Niemand darf euch wehtun, und Gewalt ist niemals rechtfertigbar.“ Familienministerin Raab sagte: „Ihr seid nicht allein und ihr habt Ansprechstellen überall in eurer Nähe.“

Die Betroffenen stärken will Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm, denn: „Das stärkste Mittel der Täter ist die Scham der Missbrauchten.“ Gesundheits- und Sozialminister Rauch strich die ressortübergreifende Zusammenarbeit an der Kampagne hervor. Es sei eine gemeinsame Aufgabe, der fortschreitenden Brutalisierung und Verrohung etwas entgegenzusetzen, sagte er.