Dem konservativen britischen Premierminister Rishi Sunak droht bei Nachwahlen eine herbe Schlappe. Drei Wahlkreise müssen ihre Vertreter im britischen Unterhaus am Donnerstag neu wählen - unter anderem der des früheren Premierministers Boris Johnson. Johnson hatte sein Mandat im vergangenen Monat niedergelegt, nachdem ein Parlamentsausschuss zu dem Schluss gekommen war, er habe in der "Partygate"-Affäre während der Corona-Pandemie die Unwahrheit gesagt.
Schlechtestes Ergebnis seit 50 Jahren wird erwartet
Umfragen zufolge dürfte keiner der Sitze von Sunaks Konservativen gewonnen werden. Das wäre das schlechteste Nachwahlergebnis für eine Regierungspartei seit mehr als 50 Jahren. Das letzte Mal, als an einem Tag drei Sitze für eine Regierungspartei verloren gingen, war 1968.
Für Sunak ist es einer der wenigen Stimmungstests vor der regulären Parlamentswahl, die im kommenden Jahr stattfinden soll. Die Zustimmungswerte des Premiers sind derzeit auf dem niedrigsten Stand seit seinem Amtsantritt im Oktober. Viele Briten sind wegen der anhaltend hohen Inflation, steigender Steuern und der Stagnation der Wirtschaft frustriert. Die regierenden Tories liegen in den Umfragen weit hinter der größten Oppositionspartei Labour.
Nachwahlen finden am Donnerstag - neben dem zuletzt von Johnson vertretenen Wahlkreis Uxbridge and South Ruislip in Westlondon - auch in Selby and Ainsty in North Yorkshire und Somerton and Frome in der westenglischen Grafschaft Somerset statt. Auch diese beiden Bezirke waren bisher in konservativer Hand. In Uxbridge and South Ruislip sowie Selby and Ainsty macht sich Labour Hoffnungen. In Somerton and Frome sind die Liberaldemokraten stärkste Herausforderer der Konservativen.