Sie hat schon einiges hinter sich: 2020 deckte das FBI Pläne einer paramilitärischen Extremistengruppe auf, die Gouverneurin Gretchen Whitmer entführen und gewaltsam stürzen wollten. Die Tat wurde durchkreuzt. Jetzt hat Gretchen Whitmer eine andere heikle Situation zu meistern. Die 51-Jährige, seit 2019 Gouverneurin von Michigan, setzte sich bei der Wahl vorige Woche gegen eine Trump-Kandidatin durch und sicherte sich die Wiederwahl. Spätestens jetzt gilt die Juristin als große Hoffnung der Demokraten.

US-Präsident Joe Biden ist 79 Jahre alt, und die Demokraten treibt die Frage um, wer ihm eines Tages nachfolgen könnte, wenn er selbst nicht mehr weitermachen kann oder möchte. Whitmer gilt seit ihrem Erfolg am 8. November als Doppelsiegerin: Sie lief nicht nur fast zehn Prozentpunkte vor ihrer republikanischen Gegnerin ins Gouverneurinnen-Ziel. Sie hatte auch ein letztlich erfolgreiches Referendum in Michigan unterstützt, mit dem die legale Möglichkeit der Abtreibung in der Landesverfassung des Bundesstaates verankert wird. Eine Ablehnung hätte bedeutet, dass in Michigan ein Gesetz von 1931 in Kraft getreten wäre, das Schwangerschaftsabbruch selbst bei Vergewaltigung und Inzest verbietet.