Es brauchte nicht viele Worte, dann war der Machtwechsel in Deutschland vollzogen. "Ja", sagte Olaf Scholz am Mittwoch knapp und nahm die Wahl zum Bundeskanzler im Bundestag an. Im Sitzen. Der Händedruck der Vorgängerin Angela Merkel erfolgte erst später bei der Amtsübergabe im Kanzleramt. Dann machte sich die neue Regierung ans Werk. Noch am Abend sollte das neue Kabinett zu einer ersten Runde zusammenkommen.

Die Pandemie duldet keine Einarbeitungszeit. "Wir müssen jetzt höllisch aufpassen, dass wir als Gesellschaft zusammenbleiben", mahnte Scholz schon vor Regierungsantritt in einem Interview mit der Wochenzeitschrift "Die Zeit". Aber er bittet nicht um einen Vertrauensvorschuss. "Als Politiker, der Verantwortung trägt, wird von mir jetzt zu Recht erwartet, dass ich nicht lamentiere, sondern handele."