Der rund 6000 Dollar teure Desktop-Computer Mac Pro soll offenbar in einer Fabrik nahe Shanghai produziert werden: Apple plant, die Produktion seines neuen Spitzenrechners einem Medienbericht zufolge aus den USA nach China auszulagern.

Mitten im Handelsstreit zwischen den USA und China wolle Apple diesen Schritt unternehmen und könnte damit US-Präsident Donald Trump brüskieren. Trump hatte US-Unternehmen wie Apple bereits aufgefordert, seine Produkte in den USA zu fertigen.

Eine Verlagerung der Produktion könnte die Verhandlungen im Handelskonflikt beider Länder wieder belasten. Auf dem G20-Gipfel in Osaka haben sich beide Seiten gerade erst darauf geeinigt, wieder zu verhandeln - und der staatlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge auch darauf, auf weitere Exportzölle zu verzichten. Die Fertigung des neuen Mac Pro, der ausreichend Leistung zum Beispiel für professionelle Videoaufbereitung oder Musik-Komposition bieten soll, könnte von solchen Zöllen hart getroffen werden.

Vor einer Woche hatten Medien berichtet, Apple bereite sich außerdem darauf vor, zumindest die Produktion der iPhone-Modelle, die bisher fast ausschließlich in der Volksrepublik produziert werden, für den US-Markt in Länder wie Vietnam zu verlegen. Darüber hinaus wollen Technologiekonzerne wie Apple und Microsoft ihre in China gefertigten Produkte dem Sender CNN zufolge vor einer neuen Runde geplanter US-Zölle schützen.

Die Unternehmen hätten schriftlich bei Trumps Regierung um eine Ausnahme gebeten. Das Weiße Haus erwägt demnach, einen Zoll von 25 Prozent auf Güter aus China zu erheben, die von den bisher im Handelsstreit zwischen beiden Ländern verhängten Strafzöllen ausgenommen waren.

Apple legte seinem Schreiben demnach eine Liste von fast 20 Produkten bei, für die der Konzern eine Ausnahme von dem geplanten Zoll erreichen will. Dazu gehören das iPhone, die MacBooks und Apple TV. Zugleich habe Apple an die Wichtigkeit des Unternehmens erinnert, das der größte Zahler von Unternehmenssteuer in den USA sei und hinter mehr als zwei Millionen Jobs landesweit stehe.