Der britische Verteidigungsminister Gavin Williamson hat am Samstag die Luftschläge gegen Syrien als sehr erfolgreich bezeichnet. Auf die Frage, ob ein neuer Kalter Krieg mit Russland drohe, antwortete er, es sei richtig zu sagen, dass die Beziehungen an einem Tiefpunkt angekommen seien.

Die Luftschläge in Syrien sind nach Angaben aus dem Umfeld von Präsident Emmanuel Macron beendet. Das Militär stehe aber bereit für mögliche weitere Einsätze.

Die deutsche Bundesregierung hat sich hinter die westlichen Angriffe auf Syrien gestellt. "Der Militäreinsatz war erforderlich und angemessen, um die Wirksamkeit der internationalen Ächtung des Chemiewaffeneinsatzes zu wahren und das syrische Regime vor weiteren Verstößen zu warnen", erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Samstag in Berlin.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sagte in einer ersten Reaktion, die Verwendung von Chemiewaffen sei unter allen Umständen unakzeptabel, ihr müsste mit den stärksten Mitteln begegnet werden. Im achten Jahr des Syrien-Konflikts habe internationale Gemeinschaft "die Verpflichtung, die Verantwortlichen von Giftgasattacken zu identifizieren und zur Rechenschaft zu ziehen". Nun bedürfe es eines dauerhaften Waffenstillstandes.

Die Europäische Union steht nach Aussage von EU-Ratspräsident Donald Tusk bei den Angriffen auf Syrien hinter seinen Verbündeten. "Die Angriffe der USA, Frankreichs und Großbritanniens machen deutlich, dass das syrische Regime zusammen mit Russland und dem Iran nicht mit dieser menschlichen Tragödie fortfahren kann, zumindest nicht ohne Folgen", teilte Tusk am Samstag im Kurznachrichtendienst Twitter mit. "Die EU wird mit ihren Verbündeten auf der Seite der Gerechtigkeit stehen."

Auch der niederländische Regierungschef Mark Rutte zeigte Verständnis für die Angriffe der USA, Großbritanniens und Frankreichs auf Einrichtungen in Syrien. In einer Erklärung vom Samstag heißt es, die Militäraktion sei "unter den heutigen Umständen verhältnismäßig und wohlüberlegt". Die niederländische Regierung halte es für "wahrscheinlich, dass Giftgas eingesetzt wurde und dass die syrische Regierung dahintersteckt. Die internationale Gemeinschaft kann das nicht hinnehmen." Der Gebrauch chemischer Waffen sei "ein schweres Verbrechen und ein ernster Verstoß gegen internationale Recht".

Die Türkei begrüßte die westlichen Angriffe in Syrien als "angemessen". "Wir begrüßen diesen Einsatz, der das Gewissen der Menschheit angesichts des Angriffs in Douma erleichtert", erklärte das Außenministerium in Ankara am Samstagmorgen. Die syrische Führung tyrannisiere seit mehr als sieben Jahren ihr eigenes Volk, sei es mit konventionellen, sei es mit chemischen Waffen. Erwiesenermaßen habe sie Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen.

Die Türkei ist ein Gegner der syrischen Staatsführung unter Machthaber Bashar al-Assad und unterstützte Rebellen, die für dessen Sturz kämpften. In den vergangenen Monaten arbeitete die Türkei allerdings eng mit dem engsten Assad-Verbündeten Russland zusammen, um eine politische Lösung für den Syrien-Konflikt zu erreichen.

Die mit Syrien verbündete Schiitenmiliz Hisbollah verurteilte den Angriff der Westmächte "aufs Schärfste" Er sei eine offene Verletzung der Souveränität Syriens und der Würde seines Volkes, hieß es am Samstag in einer Mitteilung der bewaffneten Gruppe aus dem Nachbarland Libanon. Die Aggression stelle eine direkte Unterstützung von "Verbrecherbanden" und "Terror" dar. Der Krieg, den die USA gegen Syrien führe, werde seine Ziele nicht erreichen.

Die vom schiitischen Iran finanzierte Hisbollah kämpft im syrischen Bürgerkrieg an der Seite der Regierungstruppe.

Besorgt blickt die Welt auf die Reaktion Russlands, das vor dem Beginn der Angriffe gewarnt worden war. Die Russen berufen nun eine Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrates ein.