Die Freilassung solle noch vor dem am Montag beginnenden muslimischen Fastenmonat Ramadan stattfinden. Eine erfolgreiche Umsetzung des Abkommens wäre das erste konkrete Ergebnis der seit dem 21. April laufenden Friedensgespräche zwischen den schiitischen Houthi-Rebellen und der von Saudi-Arabien angeführten Koalition.

Die schiitischen Houthi-Rebellen hatten Anfang 2015 die Hauptstadt Sanaa und andere Städte erobert und den sunnitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi zur Flucht gezwungen. Seit März 2015 greift die Militärkoalition die vom Iran unterstützten Rebellen aus der Luft an, um Hadi die Rückkehr an die Macht zu ermöglichen.

In dem Konflikt wurden nach UN-Angaben bereits mehr als 6.400 Menschen getötet. Ende vergangener Woche setzte die UNO die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition auf die schwarze Liste der Verletzer von Kinderrechten. Bei den im vergangenen Jahr getöteten 785 Kindern sei die saudi-arabische Koalition für 60 Prozent der Fälle verantwortlich. Zudem seien 1.168 Kinder verletzt worden. Auch die Gegner der Koalition wurden auf die schwarze Liste gesetzt. Sie sind demnach für 72 Prozent der 762 bekannten Fälle von Kindersoldaten verantwortlich.

Bei neuen Kämpfen wurde am Montag am Flughafen von Aden ein Zivilist getötet. Eine Gruppe Bewaffneter versuchte in den Flughafen der südlichen Hafenstadt einzudringen, um einen dort gefangen gehaltenen Jihadisten zu befreien, wie aus den Reihen der Sicherheitskräfte verlautete. Bei einem Gefecht mit Sicherheitskräften, die den Ansturm zurückschlugen, sei der Zivilist von einem Querschläger tödlich getroffen worden.