In dem Gebäude sind das Bildungs- und das Ölministerium untergebracht. Ein Polizeioffizier berichtete, zunächst hätten die Angreifer einen Sprengsatz auf einem Fahrrad und einen weiteren in einem Auto gezündet. Dann seien Bewaffnete um sich schießend in das Gebäude gestürmt. Nach eineinhalb Stunden konnte die Polizei nach eigenen Angaben die Lage unter Kontrolle bringen.

Nach dem gleichen Muster hatten Al-Shabaab-Kämpfer Ende März ein Hotel in der Hauptstadt attackiert. Bei dem Angriff, den die Sicherheitskräfte nach mehr als 24 Stunden beenden konnten, wurden insgesamt 18 Menschen getötet, darunter vier Angreifer.

Al-Shabaab hat Verbindungen zur Al-Kaida und sorgt seit Jahren für Angst und Schrecken in Somalia. Anfang des Monats hatte die Miliz im benachbarten Kenia ein Massaker an der Universität Garissa angerichtet. Dabei wurden 148 Menschen getötet, überwiegend christliche Studenten. Die Extremisten wollten sich mit der Tat nach eigener Darstellung für die Beteiligung Kenias an der Eingreiftruppe der Afrikanischen Union in Somalia rächen.

Die Vereinten Nationen kritisierten indes die angedrohte Schließung des weltgrößten Flüchtlingslagers in Kenia. Die Regierung in Nairobi würde damit internationale Verpflichtungen verletzen und schwere humanitäre Probleme schaffen, erklärte das UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) am Dienstag in Genf.

Kenias Vizepräsident William Ruto hatte nach dem Terroranschlag von Garissa Anfang April erklärt, das Lager mit 350.000 Flüchtlingen aus Somalia müsse binnen drei Monaten geschlossen und auf das Gebiet des Nachbarlandes verlegt werden. Zu dem Anschlag hatte sich Al-Shabaab bekannt. Kenianische Behörden gehen davon aus, dass sie im Lager Dadaab unweit der Grenze heimlich Mitglieder rekrutiert.

"Das UNHCR ist besorgt, dass eine abrupte Schließung und die zwangsweise Abschiebung der Flüchtlinge zurück nach Somalia extreme humanitäre und praktische Konsequenzen hätte", erklärte die Organisation. Zugleich bekräftigte sie, Verständnis für die Sorgen Kenias zu haben. Das UNHCR sei bereit, Kenia stärker bei der Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit in Dadaab zu unterstützen.