Bei einem Rebellenangriff auf einen Militärflughafen im Süden Syriens sind laut Aktivisten 35 Menschen getötet worden. Die Regierungstruppen hätten bei der Verteidigung des Luftwaffenstützpunkts von Khalkhalah südlich der Hauptstadt Damaskus 20 Soldaten verloren, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag mit. Zudem seien 15 Rebellenkämpfer bei dem Angriff getötet worden.
Vermutlich IS-Kämpfer
Der Angriff auf die Basis an der Straße zwischen Damaskus und der Provinzhauptstadt Suweida sei zurückgeschlagen worden. Der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, sagte der Nachrichtenagentur AFP, er nehme an, dass es sich bei den Rebellen um Mitglieder der Jihadistengruppe Islamischer Staat handle. Die Gegend sei von Drusen bewohnt, die sich wie andere religiöse Minderheiten Angriffen der Jihadisten ausgesetzt sehen. Ebenso wie Christen und Alawiten halten die Drusen im syrischen Bürgerkrieg mehrheitlich weiter zu Präsident Bashar al-Assad, der traditionell eine tolerante Haltung gegenüber den religiösen Minderheiten verfolgt.
In der zweitgrößten syrischen Stadt Aleppo nahmen Aufständische in der Nacht zum Samstag einen von Regierungstruppen gehaltenen Bezirk unter Granatenbeschuss und töteten dabei mindestens fünf Menschen. Die Zahl der Toten sei voraussichtlich noch höher, erklärte die oppositionsnahe Syrische Beobachtergruppe für Menschenrechte.
Völlige Zerstörung
Staatliche syrische Medien berichteten, die amtlich bestätigte Zahl der Toten liege bei acht. Dutzende weitere Menschen seien unter Trümmern eingeschlossen.
Der syrische Großmufti Ahmed Badr al-Din al-Hassun rief im staatlichen Fernsehen die Einwohner auf, alle Gebiete zu verlassen, aus denen Rebellen Granaten abfeuerten. Er forderte die völlige Zerstörung dieser Bezirke. Das etwa 50 Kilometer von der syrisch-türkischen Grenze entfernte Aleppo liegt auf der Frontlinie des Bürgerkrieges. Aufständische haben mehrfach Versuche der syrischen Regierungstruppen und mit ihnen verbündeter Milizen zurückgeschlagen, Nachschubwege aus der Türkei zu den Rebellen abzuschneiden.