Die Sicherheitskräfte in der Hauptstadt der Provinz Shabwa waren dem 2012 abgetretenen Ex-Präsidenten Ali Abdullah Saleh treu geblieben. Saleh-treue Armee-Verbände dürften landesweit für die militärischen Erfolge der Houthis ausschlaggebend sein. Mit der Eroberung von Atak vermochten die aus dem Norden stammenden Rebellen ihre Position im Südjemen zu festigen.

Derzeit greifen sie die südliche Metropole Aden an, die von Anhängern des ins Ausland geflohenen Präsidenten Abd-Rabbu Mansur Hadi verteidigt wird. Eine von Saudi-Arabien geführte regionale Allianz bombardiert seit mehr als zwei Wochen Stellungen der Houthis aus der Luft und vom Meer aus.

Der Jemen ist kein bedeutender Ölproduzent. Die vorhandenen Vorkommen deckten allerdings in der Vergangenheit bis zu 75 Produzent der Staatseinnahmen des ärmsten Landes der arabischen Halbinsel. Wegen der Unruhen und des Bürgerkriegs ist die Ölproduktion jedoch stark zurückgegangen. Sie beträgt heute knapp 100.000 Barrel pro Tag (1 Barrel rund 159 Liter). Vor 2011 hatte sie das Drei- bis Vierfache ausgemacht.

Der oberste Führer des Irans, Ayatollah Ali Khamenei, dessen Land die Houthis im Jemen unterstützt, bezeichnete das militärische Eingreifen der Saudis am Donnerstag als "Fehler". Dem Herrscherhaus in Riad warf er wegen der Tötung von Zivilisten "Völkermord" vor. Die Saudis verhielten sich wie Israel im Gazastreifen.

Irans Präsident Hassan Rohani prophezeite dem saudischen Königshaus ein ähnliches Schicksal wie dem irakischen Diktator Saddam Hussein. Der war 2003 gestürzt und 2006 hingerichtet worden.

Die jüngsten Eroberungen der Houthis in der Ölprovinz Shabwa werfen ein Schlaglicht auf die begrenzte Wirkung der saudischen Luftangriffe. Der Jemen ist zwar kein bedeutender Ölproduzent. Die vorhandenen Vorkommen deckten allerdings in der Vergangenheit bis zu 75 Produzent der Staatseinnahmen des ärmsten Landes der Arabischen Halbinsel.

Wegen der Unruhen und des Bürgerkriegs ist die Ölproduktion jedoch stark gesunken. Sie beträgt heute knapp 100.000 Barrel pro Tag (1 Barrel rund 159 Liter). Vor 2011 hatte sie das Drei- bis Vierfache ausgemacht.

Bis zu einem Drittel der Kämpfer im Jemen sind nach Angaben des UNO-Kinderhilfswerks UNICEF Kinder. "Wir sehen Kinder im Kampf, an Kontrollpunkten und leider auch unter den Toten und Verletzten", sagte der UNICEF-Vertreter im Jemen, Julien Harneis, in Genf. UNICEF-Mitarbeiter und ihre Partner schätzten die Zahl der Kinder in bewaffneten Gruppen auf bis zu 30 Prozent, sagte er.

In der jemenitischen Stammeskultur ist es üblich, dass Buben früh an der Waffe ausgebildet werden. Seit dem 26. März sind bei bewaffneten Auseinandersetzungen im Jemen nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks mindestens 77 Kinder getötet und 44 weitere verletzt worden. Die tatsächlichen Zahlen seien vermutlich weitaus höher, beklagte Harneis.

Durch die immer intensiver werdenden Kämpfe im Jemen werde die Gesundheitsversorgung beeinträchtigt und die ohnehin schwierigen Lebensbedingungen vieler Kinder in dem Land würden verschärft. Diesen Kindern drohe eine akute Nahrungsmittelkrise und Mangelernährung. Schon vor einem Jahr lag die chronische Mangelernährung bei 48 Prozent - laut Harneis eine der höchsten Raten weltweit.

Auch die Schulbildung erleide durch die Kämpfe weitere Rückschläge. Schon jetzt gingen eine Million schulpflichtige Kinder nicht zur Schule. Harneis hält sich derzeit in Genf auf, um Diplomaten über das Leid der Kinder vor Ort zu unterrichten.

Im Jemen hatte die schiitische Houthi-Miliz im September die Kontrolle über die Hauptstadt Sanaa übernommen, seitdem rückte sie immer weiter nach Süden vor. Der international anerkannte Präsident Abd Rabo Mansur Hadi floh zunächst in die südliche Hafenstadt Aden und inzwischen nach Saudi-Arabien. Saudi-Arabien und mehrere andere arabische Staaten begannen am 26. März, Luftangriffe auf die Houthi-Rebellen zu fliegen.

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon rief alle Beteiligten dringend zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf. "Es muss eine Rückkehr zu politischen Verhandlungen geben. Alle Beteiligten müssen daran in guter Absicht teilnehmen."

"Es gibt keine andere Lösung", sagte Ban am Donnerstag vor Journalisten in New York. "Ich erwarte von den UN-Mitgliedstaaten, dass sie alles in ihrer Macht stehende unternehmen, um dies in die Wege zu leiten und die Beteiligten ohne Vorbedingungen und Verzögerungen an den Verhandlungstisch zu holen." Ban rief die Konfliktparteien zudem auf, sich an internationales Recht zu halten, Zivilisten zu schützen und die Arbeit von Hilfsorganisationen nicht zu erschweren.