Der künftige New Yorker Bürgermeister Zohran Mamdani hat einen prominenten Kritiker von US-Präsident Donald Trump zu seinem Chefjuristen ernannt und damit ein Zeichen für eine konfrontative Politik gegenüber Washington gesetzt. Der 34-Jährige ernannte am Dienstag Steve Banks zum neuen Chefjuristen der Stadt, dem sogenannten Corporation Counsel. In dieser Funktion leitet Banks die Rechtsabteilung mit Hunderten Anwälten und vertritt New York vor Gericht.
Banks hatte in diesem Jahr die renommierte Anwaltskanzlei Paul Weiss aus Protest verlassen, nachdem diese eine umstrittene Vereinbarung mit Präsident Trump geschlossen hatte. Die Ernennung dürfte die Spannungen zwischen dem demokratischen Sozialisten Mamdani und dem republikanischen Präsidenten weiter verschärfen. Mamdani hatte Trump als Despoten bezeichnet, während Trump den künftigen Bürgermeister einen Kommunisten nannte.
Schon unter De Blasio zuständig
Banks ist ein erfahrener Verwaltungsbeamter, der bereits unter Bürgermeister Bill de Blasio für die Obdachlosenhilfe der Stadt zuständig war. Die Kanzlei Paul Weiss, für die er später tätig war, hatte sich im April verpflichtet, kostenlose Rechtsdienstleistungen im Wert von 40 Millionen Dollar für Anliegen zu erbringen, die dem Weißen Haus nahestehen. Im Gegenzug zog Trump eine Anordnung zurück, mit der er die Kanzlei wegen ihrer Verbindungen zu seinen politischen Gegnern bestrafen wollte. Banks trat daraufhin zurück und erklärte später, die unentgeltliche Rechtsberatung (Pro-Bono-Arbeit) werde unter Trump zu einem Werkzeug des politischen Zwangs umgestaltet. Mamdani soll sein Amt am 1. Jänner antreten.