Für die US-Ostküstenmetropole New York werden mit dem 1. Jänner 2026 neue Seiten aufgeschlagen: Die Amtszeit des Bürgermeisters beginnt offiziell genau eine Minute nach Mitternacht. Ab diesem Zeitpunkt wird die Millionenstadt von einem linken Demokraten regiert. An der Seite des Politik-Newcomers Zohran Mamdani (34) steht seine Frau, die syrischstämmige Künstlerin Rama Duwaji. Im Wahlkampf trat die 28-Jährige in den ersten Monaten nur selten in Erscheinung. Seit dem Wahlsieg am 4. November steht sie gemeinsam mit ihrem Mann im Rampenlicht. Duwaji verfolgt seit Jahren eine eigene Karriere als Künstlerin und Illustratorin. Mit dem Amtsantritt wird die 1997 Geborene die erste Gen-Z-First-Lady New Yorks sein.
Künstlerin zwischen der arabischen Welt und New York
Duwaji wurde als Tochter einer wohlhabenden Familie in Houston, Texas, geboren und verbrachte dort ihre Kindheit. Mit etwa neun Jahren zog sie mit ihren Eltern nach Dubai. Ihre Liebe zum Zeichnen entwickelte sich bereits in ihren jungen Jahren. In ihren Illustrationen setzt sie sich häufig mit der arabischen Kultur auseinander und thematisiert vor allem soziale Gerechtigkeit im Nahen Osten, insbesondere Frauenrechte, aber auch Alltagsszenen. Ihre Arbeiten wurden in der „New York Times“ und der „Washington Post“ sowie in britischen Medien und Einrichtungen wie der BBC und der Tate Modern Gallery in London veröffentlicht. Zudem hat sie mit Spotify und Apple zusammengearbeitet. Wie auf ihrer Website beschrieben, gönnt sie sich aber gerne Auszeiten, in denen sie beispielsweise töpfert.
Rama Duwaji: „Könnte nicht stolzer sein“
Seit dem Wahlsieg Anfang November steht das junge Paar unter weltweiter Beobachtung. Ihre Liebesgeschichte beginnt im Jahr 2021 auf der Dating-Plattform „Hinge“. 2024 verloben sich die beiden in Dubai und heiraten im Februar im New Yorker Rathaus. Auf einem Instagram-Posting auf ihrem Social-Media-Kanal sind die beiden auf Schwarz-Weiß-Fotos zu sehen, versehen mit dem Text „Couldn‘t possibly be prouder“. Könnte nicht stolzer sein!
In einem Interview mit dem Magazin „Yung“ spricht Duwaji auch über die allgemeine politische Situation im Land und im Nahen Osten: „Nach wie vor spiegelt meine Kunst wider, was um mich herum geschieht. Doch im Moment erscheint mir meine Rolle als US-Bürgerin noch wichtiger als meine Rolle als Künstlerin. Angesichts der vielen Menschen, die aus Angst vertrieben und zum Schweigen gebracht werden, kann ich nichts anderes tun, als meine Stimme zu erheben und so gut ich kann über die Geschehnisse in den USA, Palästina und Syrien zu sprechen.“
Ab dem 1. Jänner wird sich ihre Rolle als neue „First Lady“ verändern. Kritiker werfen ihr wiederholt vor, Positionen oder Beiträge zu teilen, die als Sympathiebekundung für radikale Gruppen oder als Verharmlosung von Gewalt im Nahen Osten ausgelegt werden könnten. Interviews lehnte die 28-Jährige bislang ab. Fest steht, dass Duwaji maßgeblich zur finalen Markenidentität der Kampagne ihres Mannes beitrug und mit ihrer Bildsprache den erfolgreichen Wahlkampf dominierte.
Und was ist mit ihrer noch jungen Ehe? Auf einer Pressekonferenz wurde ihr Mann gefragt, ob er bald Kinder haben wolle. „Ich fühle mich, als würde ich mit meiner Mutter sprechen“, antwortete der 34-Jährige lachend und fügte hinzu, dass er sich im Moment auf das Bürgermeisterrennen konzentriere. In dieser neuen Welt als Bürgermeister und „First Lady“ New Yorks müssen sie sich nun zurechtfinden. Ein erster Schritt ist getan: Sie werden aus ihrer kleinen Wohnung im New Yorker Stadtteil Queens in die offizielle Residenz der New Yorker Bürgermeister, in das 100-Millionen-Dollar teure Anwesen „Gracie Mansion“ an der noblen Upper East Side umziehen. Wie es heißt, aus Sicherheitsgründen.