US-Präsident Donald Trump hat nach seinem Telefonat mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin erklärt, beide seien sich einig, dass der „Krieg“ zwischen Israel und dem Iran enden müsse. „Er ist wie ich der Meinung, dass dieser Krieg in Israel und dem Iran beendet werden muss, woraufhin ich ihm erklärte, dass auch sein Krieg beendet werden muss“, schrieb Trump mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine am Samstag in seinem Online-Netzwerk Truth Social.

Putin und er hätten „vor allem über den Iran“ gesprochen. Putin habe ihn angerufen, um ihm „auf sehr nette Weise zum Geburtstag zu gratulieren“, schrieb Trump, der am Samstag 79 Jahre alt wurde, weiter.

Wie russische Nachrichtenagenturen am Samstag unter Berufung auf den Kreml berichteten, stand die „gefährliche Eskalation im Nahen Osten“ nach den gegenseitigen Angriffen zwischen Israel und dem Iran im Mittelpunkt des Telefonats. Es war das vierte Telefonat der beiden Staatschefs seit dem Amtsantritt Trumps im Jänner.

Zudem habe Putin den US-Präsidenten über die „Umsetzung der Vereinbarungen informiert“, die bei Gesprächen mit einer ukrainischen Delegation am 2. Juni in Istanbul getroffen worden seien. Putin sagte Trump den Angaben zufolge, dass Russland bereit sei, die Verhandlungen mit der Ukraine nach dem 22. Juni fortzusetzen, während Trump dies anerkannt habe und „sein Interesse an einer schnellen Lösung des russisch-ukrainischen Konflikts“ erneuert habe, fügte der Kreml hinzu.

Russland will zwischen Israel und Iran vermitteln

Sowohl Putin als auch Trump äußerten den Angaben zufolge Besorgnis über die jüngste Eskalation im Nahen Osten, schlossen jedoch beide „eine Rückkehr zu Verhandlungen über das iranische Atomprogramm nicht aus“. Der russische Präsident sagte auch, Moskau sei bereit, zwischen Israel und dem Iran zu vermitteln.

Putin habe Trump, der am Samstag 79 Jahre alt wurde, außerdem zum Geburtstag gratuliert. Zudem hätten beide über das Thema „Waffen-Bruderschaft“ zwischen Russland und den USA während des Zweiten Weltkriegs gesprochen.

China sagt Iran Unterstützung zu

Nach der militärischen Eskalation zwischen Israel und dem Iran telefonierte der chinesische Außenminister Wang Yi am Samstag mit seinen Kollegen aus beiden Ländern. Wie das Außenministerium in Peking mitteilte, sagte Wang dem Iran in dem Telefonat mit dem iranischen Außenminister Abbas Araghchi die Unterstützung Chinas bei der Wahrung seiner Souveränität, bei der Verteidigung seiner „legitimen Rechte und Interessen“ und beim Schutz seiner Bevölkerung zu.

Israel habe mit seinen Angriffen auf den Iran einen schweren Verstoß „gegen die Grundsätze der internationalen Beziehungen“ begangen und mit seinen Angriffen auf iranische Atomanlagen einen „gefährlichen Präzedenzfall mit potenziell katastrophalen Folgen geschaffen“, fügte Wang nach dem Gespräch mit Araghchi an.

Wang: Israels Vorgehen „inakzeptabel“

Anschließend telefonierte Wang den chinesischen Angaben zufolge mit dem israelischen Außenminister Gideon Saar. Er habe Saar von seinem Telefonat mit Araghchi berichtet und ihm mitgeteilt, dass China „Israels Verletzung des Völkerrechts durch den gewaltsamen Angriff auf den Iran klar ablehnt“. Israels Vorgehen sei „inakzeptabel“.

Israel greift seit Freitagfrüh Ziele im Iran an. Dabei wurden unter anderem mehrere Atom- und Militäranlagen bombardiert. Die Chefs der iranischen Armee und der mächtigen Revolutionsgarden wurden getötet, ebenso nahezu die gesamte Führungsspitze der Luftwaffe der Revolutionsgarden. Als Reaktion beschießt der Iran Israel seit Freitag mit Drohnen und Raketen.

China unterhält enge Beziehungen zum Iran. Die Volksrepublik ist dessen größter Handelspartner und kauft so viel iranisches Öl wie kein anderes Land.

Macron warnt: Franzosen dürfen nicht zu Schaden kommen

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat in einem Gespräch mit dem iranischen Präsidenten Masoud Pezeshkian nach eigenen Worten davor gewarnt, dass in dem Krieg französische Staatsbürger zu Schaden kommen. „Angesichts der ernsten Gefahr einer Destabilisierung in der gesamten Region habe ich dazu aufgerufen, dass unsere diplomatischen Einrichtungen und Staatsangehörigen im Iran und in der weiteren Region unter keinen Umständen ins Visier genommen werden dürfen“, schrieb Macron auf der Plattform X. Zudem müsse eine weitere Eskalation vermieden werden.

Das Atomprogramm des Iran sei ein ernsthaftes Problem, könne aber nur durch Verhandlungen gelöst werden. Macron habe Pezeshkian eingeladen, zügig an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Nach der Eskalation zwischen dem Iran und Israel war die für diesen Sonntag geplante Atom-Gesprächsrunde zwischen dem Iran und den USA abgesagt worden.