Es gibt wohl wenige gegenwartsanalytische Bücher, die in den vergangenen 30 Jahren ähnlich viel Aufmerksamkeit erfahren haben wie Francis Fukuyamas „Das Ende der Geschichte“. Nicht weil alle das 1992 erschienene Werk ausführlich gelesen hatten, sondern weil der aus Chicago stammende Politologe mit seinen zentralen Thesen den perfekten Soundtrack für den Beginn einer neuen Epoche lieferte: Der Kommunismus war gescheitert, die liberale Demokratie westlichen Zuschnitts hatte sich als bestmögliche Regierungsform durchgesetzt.