Auf der "Ab-Hof-Messe" in Wieselburg ging es einmal mehr um das umstrittene Urteil gegen einen Landwirt, dessen Kuh eine Wanderin getötet hatte. Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstiger versprach noch kommende Woche eine Lösung präsentieren zu wollen, um sichere gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen.

Wie der ORF berichtet fordert Niederösterreichs Landeshauptmann-Stellvertreter Stephan Pernkopf auch, die Eigenverantwortung der Touristen zu thematisieren. Die Verantwortung dürfe nicht auf die Landwirte abgewälzt werden. Er verwies dabei auf eine Petition, das "Alm-Manifest", das online unterschrieben werden kann.

Hintergrund: Am 28. Juli 2014 war eine 45-jährige Deutsche, die mit ihren Hund unterwegs war, von Kühen plötzlich attackiert und zu Tode getrampelt worden. Nach einem jahrelangen Rechtsstreit erging am vergangenen Donnerstag das Urteil im Zivilprozess. Demnach muss der Bauer dem Witwer und dem Sohn rund 180.000 Euro sowie eine monatliche Rente an die beiden in der Höhe von insgesamt rund 1.500 Euro zahlen.

Amerikanische Zustände

Angesichts des Urteils warnt auch der Fachverband der Versicherungsmakler vor amerikanischen Zuständen. Bestehende Versicherungslösungen würden derartige Vorfälle ausreichend abdecken und für die Bauern jetzt auch noch leistbar sein. Berg- und Kleinbauern forderten realitätsnahe Regelungen.

Der betroffene Bauer in Tirol sei versichert und ein möglicher Schadensersatz voraussichtlich gedeckt, sollte das Urteil in nächster Instanz halten, sagte Christoph Berghammer, Fachverbandsobmann der Versicherungsmakler, im APA-Gespräch. "Überzogene Judikaturen" führten aber mittelfristig zu steigenden Versicherungsprämien - und zwar für alle.