Während sich das Außenministerium mit der Erklärung begnügt, Kneissl habe Putin „am Rande seines Wien-Besuchs eingeladen“, erzählen es Kenner der Situation folgendermaßen:
Just zu dem Besuch Putins in Wien Anfang Juni hatte die Außenministerin die Einladungen zu der Hochzeit aus der Druckerei erhalten. Am Abend ging die Ministerin zur Eröffnung der Ausstellung „Die Eremitage zu Gast“ im Kunsthistorischen Museum, wo Putin und die österreichische Spitzenpolitik zu Gast waren. Kneissl lud aber nicht nur die anderen Minister ein - von denen mehrere die Hochzeit beehren -, sondern drückte auch Putin eine Einladung in die Hand. Am 19. Juli meldete sich dann der russische Botschafter im Ministerium: Der Präsident werde kommen.
Wollte Kneissl wirklich, dass Putin kommt - oder hat sie ihm die Einladung nur höflichkeitshalber in die Hand gedrückt? „Wenn man jemandem eine Einladung gibt, will man üblicherweise, dass er auch kommt“, erklärt ein Sprecher des Außenministeriums.