Gemeinderabbiner Schlomo Hofmeister wurde Zeuge, wie auf Menschen im Bermudadreieck geschossen wurde. "Mindestens ein Angreifer - es ist sehr schwer zu sagen, wie viele es waren - hat auf die Menschen geschossen, die vor den Bars und Pubs im Bermudadreieck gesessen sind", sagte Hofmeister der "Presse" und der "ZiB".

Daraufhin seien die Menschen panisch in die Lokale gerannt, der oder die Angreifer hinterher. Laut Hofmeister wurde auch in den Bars noch geschossen. Er habe die Polizei gerufen, die "ewig nicht gekommen" sei - dann aber mit Spezialeinheiten. "Plötzlich waren in den Hauseingängen überall Sondereinheiten positioniert. Die Polizei hat nach eventuellen Verletzten gerufen und aus den Bars hörte ich Rufe: ,Ja, hier gibt es zwei Verletzte! Und hier ist auch einer.'"

Ermittlungen abwarten

"Ich kann nicht aus meiner Sicht nicht bestätigen, dass das ein Angriff auf die Synagoge war", sagt er in der "Presse". "Warten wir einmal ab, was die Ermittlungen ergeben, aber was ich gesehen habe, haben der oder die Angreifer ganz gezielt auf die Menschen vor den Bars geschossen und dann auch in die Bars hinein. Das Bermudadreieck ist hier in der Gegend das Ausgehviertel in der Nacht, da wird heute am letzten Abend vor dem Lockdown einiges los gewesen sein."

Ein Stück weiter oben in der Bognergasse ist der Schanigarten vor dem Schwarzen Kameel voll. "Es war der letzte Abend, wo sich alle noch einen schönen Abend machen wollten, bevor sie sich nicht mehr sehen", sagt Chef Peter Friese. "Das Wetter war schön, alle waren draußen."

Er selbst erfuhr früh, dass etwas nicht stimmt, berichtet er der "Presse" am Telefon. Eine Mitarbeiterin habe Kontakte zur Polizei. Eben war er noch am Überlegen, wie er die Gäste informieren und ins Haus bringen soll, wollte noch den Stadthauptmann anrufen, "aber dazu bin ich nicht mehr gekommen, da ist schon die Panik ausgebrochen. Auf einmal sind die Tische geflogen, alle sind vom Schanigarten reingerannt, in die Toiletten, in den Keller."

Als ihn die "Presse" erreicht, hat er die Gäste bereits im ganzen Haus verteilt, manche sind in der Beletage, im Büro, in seiner Privatwohnung. Sein Handy läutet irgendwo im Haus, wird ihm von einem englischsprachigen Gast nachgetragen. "Wir haben das ganze Haus belegt", berichtet er, immer noch mit zitternden Händen und heißem Gesicht, "wir versuchen die Menschen zu verköstigen, aber sie wollen gar nichts trinken, sie sehen fern, haben alle das Handy in der Hand."