Vorwürfe, dass dort ohne Abstands- und Hygienemaßnahmen gearbeitet worden sei, seien "aus der Luft gegriffen", sagte er im "Mittagsjournal" des Ö1-Radios. Dankenswerterweise seien 300 Bundesheer-Soldaten in Hagenbrunn zu Hilfe geeilt, so Pölzl. Das sei auch dem "guten Kontakt" seines Unternehmens "zu den Gesundheitsbehörden in Niederösterreich und Wien" geschuldet, so der Post-Chef.

Vorwürfe der mangelnden Hygienemaßnahme von Arbeitnehmervertretern wies er zurück. Zur Infektion mit dem Virus gebe es nur in zwei von 15 Verteilerzentren eine Häufung, so Pölzl. Die Infektionsketten müssten die Gesundheitsbehörden nachvollziehen.

Auch dass das Problem mit der Beschäftigung von Zeitarbeitern zusammenhänge, wie dies ebenso Arbeitnehmervertreter etwa von der GPA-djp thematisierten, tat der Post-Chef ab. In der Post seien nur zwei bis drei Prozent der Beschäftigten von Zeitarbeitsfirmen, die "strenge Verträge" mit der Post hätten, bereitgestellt. In den Verteilzentren seien es zehn bis 15 Prozent. Bei Prüfungen der Finanzpolizei Ende 2019 und dieser Tage sei es zu keinen Beanstandungen gekommen, so Pölzl.

"Die aktuelle Krise zeigt weltweit auf, dass überall dort, wo prekäre Arbeitsbedingungen herrschen, die Infektionsgefahr besonders groß ist", hieß es von GPA-Chefin Barbara Teiber. Der Anteil von Zeitarbeitskräften müsse gesetzlich auf zehn Prozent beschränkt werden.