Bis in die gestrigen Abend wurde in einer hochrangigen Expertenkomission in Wien intensiv diskutiert, abgewogen und es wurden auch Vergleiche mit anderen Ländern angestellt.

Was sich in den Diskussionen der Mediziner und Gesundheitsexperten bereits abgezeichnet hat: Trifft das Coronavirus Österreich mit ähnlicher Wucht wie Italien, dann kann es zu Engpässen bei Intensivbetten und Gerätschaften kommen, um Ältere und Kranke, die besonders betroffen sind, zu versorgen.

Denn von schweren Krankheitsverläufen betroffen sind - wie in Italien an den Zahlen klar erkennbar - ältere Menschen. Die Todesrate ist vor allem bei jenen, die an zwei, drei oder mehr Vorerkrankungen leiden, besonders hoch.  Das will man unter allen Umständen vermeiden.

Natürlich gibt es unterschiedliche Ansichten wie man mit der Situation umgehen soll, aber für eine Reihe österreichischer Experten gilt das Schweizer Modell als geeignete Reaktion auf die Coronavirus-Ausbreitung.

Die wichtigsten Fakten, auch zum Schweizer Modell:

  • Es geht, vereinfacht formuliert, um Abschwächung statt Eingrenzung. Man weiß, dass das Coronavirus sich weiter ausbreiten wird.
  • Alle Personen über 65, besonders jene, die eine Vorerkrankung haben (Diabetes, chronische Atemwegserkrankungen, Therapien, die das Immunsystem schwächen, Krebs etc.), müssen besonders geschützt werden.
  • Das bedeutet aber auch, dass man bestimmte Großveranstaltungen, die vor allem von älteren Personen besucht werden, absagen muss (In der Schweiz war das zum Beispiel der Genfer Autosalon etc.). Die Maßnahmen betreffen auch kulturelle Veranstaltungen (Museen, Theater).
  • Den Experten geht es auch darum, das Verständnis in der österreichischen Bevölkerung zu gewinnen: Mit dem Abschwächen sozialer Kontake konnte man laut Experten die Infektionskurve in der Schweiz abflachen.
  • Das Schließen von Schulen wird von mehreren Experten als wenig zielführend erachtet. Weil Kinder - das wissen Virologen -  ältere Menschen (Verwandte etc.) anstecken könnten, deren Immunsystem nicht stark genug ist.