Die Reiterstaffel war nie wirklich im Einsatz, das Projekt ist gestoppt, die Mitglieder der berittenen Polizei werden am Freitag im Wiener Innenministerium aber geehrt. Einen Bericht des "Kurier" bestätigten Hermann Greylinger, sozialdemokratischer Polizeigewerkschafter (FSG), und der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft, Reinhard Zimmermann (FCG), am Donnerstag.

"Die Bediensteten haben sich im Rahmen ihrer Aufgaben über das normale Maß hinaus engagiert und eingesetzt", hieß es zur Ehrung aus dem Innenministerium. Auch wenn das Projekt der Berittenen Polizei "bereits per se zu hinterfragen war, so ist der Einsatz der Bediensteten anzuerkennen und zu honorieren. Respekt und Wertschätzung sind tragende Säulen der Organisationskultur des Innenministeriums", rechtfertigte ein Sprecher des Innenministeriums die Veranstaltung am Freitag.

Gewerkschaft in Kritik einig

In ihrer Ablehnung des Events zeigten die an sich rivalisierenden
Gewerkschafter Einigkeit. "Ich habe das auch nicht glauben können",
betonte Greylinger. "Es gibt tausende Kollegen, die Tag für Tag ihr
Bestes geben. Um die schert sich keiner", kritisierte Greylinger.

Dem Bericht zufolge hätten sich die Polizisten trotz der Einstellung
des Projekts äußerst engagiert, argumentiert das Innenministerium.
Man wolle ihnen eine gewisse Wertschätzung entgegenbringen, wurde das Einsatzkommando Cobra zitiert, das zuletzt die Leitung des Projekts innehatte. "Das ist ein Manöver, um von den wirklichen Problemen abzulenken", sagte Greylinger. Er selbst sagte die Teilnahme an der Veranstaltung ab.

Ebenfalls eingeladen wurde der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft, Zimmermann. Auch er wird an der Ehrung am Freitag nicht teilnehmen. "Wir haben 32.700 Kollegen, die während der gleichen Zeit eine tadellose Arbeit geleistet haben und die kein Dekret  bekommen", sagte Zimmermann. Bei der Reiterstaffel sei man draufgekommen, dass sie nicht effizient genug eingesetzt werden kann, außerdem sind und waren die Kosten sehr hoch. "Von mir aus soll es so sein, dass die geehrt werden, die Kollegenschaft draußen versteht es aber nicht", betonte Zimmermann.