Die Polizei hat in Wien heuer bisher sechs sogenannte Kampfhunde wegen Bissvorfällen abgenommen. Dazu zählten sowohl Bisse gegen andere Tiere als auch gegen Menschen, so wie im Fall des 17 Monate alten Buben, der vergangene Woche von einem Rottweiler lebensgefährlich verletzt wurde. Das teilte das Büro der zuständigen Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) am Mittwoch auf APA-Anfrage mit.

Zusätzlich nahm die MA 60 (Veterinärdienste und Tierschutz) in diesem Jahr 18 Mal Kampfhunde ab, weil der Hundeführschein fehlte. Dieser ist seit 2010 für Listenhunde verpflichtend. Seither gab es insgesamt 2.547 Strafanzeigen gegen Halter von Listenhunden, weil sie den gesetzlich vorgeschriebenen Führschein nicht hatten. 6.579 Hundeführscheine wurden bisher absolviert.

Wien hat laut eigenen Angaben das strengste Tierhaltegesetz Österreichs. Bis Jahresende ist eine weitere Verschärfung geplant, wie Sima am Dienstag bekannt gegeben hatte. Sie plant, ein Alko-Limit für Kampfhundehalter einzuführen. Kritik an dem Vorstoß kam am Mittwoch vom Wiener Tierschutzverein. Dessen Präsidentin Madeleine Petrovic sprach in einer Aussendung von "sinnloser Anlassgesetzgebung" und forderte "echte Präventivmaßnahmen".

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