Jener 18-jährige Oberösterreicher, der seit Ende Juli nach einvernehmlichem Sex mit einer 15-jährigen Amerikanerin im US-Bundesstaat Florida im Gefängnis sitzt, befand sich Donnerstagvormittag (Ortszeit) weiterhin in Gewahrsam. Nachdem Gerüchte aufgetaucht sind, dass sich der Bursche bereits auf freiem Fuß befinden soll, bestätigte man im Sarasota County Jail gegenüber der APA, dass der Österreicher weiterhin in Haft ist.

"Sind sehr zuversichtlich"

"Nein, er ist nicht entlassen worden. Er ist im Gefängnis", sagte ein Vertreter der Haftanstalt auf Anfrage der APA. "Es gibt noch keine Enthaftung", bestätigte auch der Sprecher des Außenministeriums, Thomas Schnöll der APA. Aber: "Die Kaution für den 18-Jährigen wurde bereits hinterlegt, und wir sind sehr zuversichtlich, dass es bald eine Enthaftung gibt", betonte Schnöll. "Jetzt ist es sehr wichtig, dass die Eltern des jungen Mannes bereits vor Ort sind und es einen direkten Kontakt mit ihrem Sohn gibt", sagte der Sprecher des Außenministeriums.

Dem 18-Jährigen wird lüsterne bzw. anstößige Belästigung vorgeworfen - in Florida ist Sex mit Jugendlichen, die noch keine 16 sind, verboten und wird mit bis zu 15 Jahren Haft bestraft. Die Gerichtsanhörung des Burschen, der im Beisein der 15-Jährigen in einer von ihm angemieteten Unterkunft in Venice festgenommen wurde, wurde auf den 14. September anberaumt. Allerdings beantragte sein Anwalt Matthew Leibert seine Freilassung, nachdem die Kaution von 200.000 US-Dollar (rund 170.000 Euro) bezahlt worden war, und knüpfte diese an etliche Bedingungen.

Bürgermeister überwacht Konto

Der Bürgermeister der Wohngemeinde des 18-jährigen Oberösterreichers verbürgt sich indes für die ordnungsgemäße Verwendung des Geldes auf dem extra für den Burschen eingerichteten Spendenkonto, sagte er im Gespräch mit der APA. Bisher sind einige zehntausend Euro eingezahlt worden. Mit dem Geld sollen beispielsweise Kosten des für den 18-Jährigen bestellten Anwaltes, für die Reise der Eltern nach Florida und deren Aufenthalt beglichen werden.


Wenn Rechnungen eingereicht werden, werden sie geprüft und - sofern es sich um zweckgemäße Ausgaben handelt - beglichen, erläuterte der Bürgermeister. "Aber ich nehme kein öffentliches Geld in die Hand", wies er ihm zu Ohren gekommene Vermutungen zurück. Auch dass Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) für den gesamten Flug der Eltern aufgekommen sei, stimme nicht. Dessen Büro habe die Eltern vor allem organisatorisch unterstützt, was ebenso wichtig sei, schilderte der Bürgermeister, der in dem Fall mit dem LH-Büro in Kontakt ist.

Dem 18-Jährigen wird lüsterne bzw. anstößige Belästigung vorgeworfen - in Florida ist Sex mit Jugendlichen, die noch keine 16 sind, verboten und wird streng bestraft. Der Anwalt hat eine Freilassung unter den Auflagen beantragt, dass dem Burschen gestattet wird, nach Orange County - ein Verwaltungsbezirk in Florida - zu reisen und betreut von den Eltern bis zum Gerichtstermin dort zu bleiben. Die Kanzlei des Anwalts, der die Vertretung des jungen Oberösterreichers übernommen hat, hat ihren Sitz in Orlando, dem Verwaltungssitz von Orange County.