Ende Februar wurde unter einem Südbahn-Viadukt die Lieche eines 52-jährigen Niederösterreichers entdeckt. Der Mann war in die Tiefe gesprungen. In seinem Rucksack lagen ein Abschiedsbrief und Hinweise auf eine bei einem Notar hinterlegte Verfügung. Daraus geht hervor, dass der Tote und seine 43-jährige Lebensgefährtin Anhänger einer sektenähnlichen Weltuntergangsphilosophie seien. In einem weiteren, offensichtlich von der Frau stammenden Brief ist zu lesen, dass sie "schon in einer besseren Welt warte", bis der 52-Jährige komme.

Die Spur der Frau verliert sich Anfang Februar in Oberösterreich. Damals war das Paar in einem Gasthof in Bad Ischl eingemietet. Die 43-Jährige stammt auch aus der Region. Am 5. Februar wurden beide in der Salzkammergut-Metropole gesehen, einen Tag später reiste der 52-Jährige ab. Auffällig war dabei sein verwahrloster Zustand als er sich von einem Taxi abholen ließ. Der Verbleib der Frau bleibt vorerst ungeklärt.

"Wir stehen bei den Ermittlungen ziemlich an, es ist auch nahezu alles ausgeschöpft worden, was möglich ist", zitierte die Zeitung Christian Hubmer von der Staatsanwalt Wels. Mehrere Szenarien kommen für die Ermittler infrage, auch Mord oder Tötung auf Verlangen und anschließender Selbstmord schließen sie nicht aus.