Das SDG Dia­log­fo­rum 3.0 ver­sam­mel­te Per­sön­lich­kei­ten aus Po­li­tik, Wis­sen­schaft, Wirt­schaft, Kunst und Zi­vil­ge­sell­schaft in Wien, um sich über die 17 glo­ba­len Nach­hal­tig­keits­zie­le (SDGs) aus­zu­tau­schen und Lö­sungs­vor­schlä­ge vor­zu­stel­len. Diese rei­chen von einer Stär­kung der Bil­dungs­an­ge­bo­te im Be­reich der Di­gi­ta­li­sie­rung über ge­setz­li­che Rah­men­be­din­gun­gen für die En­er­gie­wen­de bis hin zur in­ter­na­tio­na­len För­de­rung von fai­rem Han­del.

„Wir möch­ten das Event nut­zen, um mög­lichst viel zum zwei­ten frei­wil­li­gen Um­set­zungs­be­richt bei­zu­tra­gen“, fass­te Mit­or­ga­ni­sa­to­rin Mo­ni­ka Fröh­ler vom Ban Ki-moon Cent­re for Glo­bal Ci­ti­zens in Wien die Be­stre­bun­gen zu­sam­men. Bun­des­mi­nis­te­rin Ka­ro­li­ne Edt­stad­ler, zu­stän­dig für die Ko­or­di­nie­rung der SDG-Um­set­zung in Ös­ter­reich, wird den Be­richt 2024 vor der UNO in New York prä­sen­tie­ren.

Der­zeit sind welt­weit nur 15 Pro­zent der wich­ti­gen glo­ba­len Ziele für Nach­hal­tig­keit gemäß der Agen­da 2030 auf Kurs. Die Zeit drängt, denn es blei­ben nur noch sie­ben Jahre, um die Agen­da mit ihren 17 Zie­len und 169 Un­ter­zie­len er­folg­reich um­zu­set­zen. Tho­mas Alge von SDG Watch Aus­tria be­ton­te, dass auch in Ös­ter­reich noch viel getan wer­den müsse. In Zei­ten von mul­ti­plen, glo­ba­len Her­aus­for­de­run­gen wie Krie­gen oder dem Kli­ma­wan­del kein leich­tes Un­ter­fan­gen. Mit dem An­griff der Hamas auf Is­ra­el habe sich die geo­po­li­ti­sche Lage wei­ter ver­schärft. Doch ge­ra­de jetzt müsse ent­ge­gen­ge­steu­ert wer­den, um eine le­bens­wer­te Zu­kunft für alle zu si­chern, dar­über herrsch­te Kon­sens unter den Teil­neh­mern. Ghada Waly, Ge­ne­ral­di­rek­to­rin des UN-Bü­ros in Wien rich­te­te sich mit ein­dring­li­chen Wor­ten an das Pu­bli­kum: „Wir müs­sen op­ti­mis­tisch blei­ben, wir haben keine an­de­re Wahl.“

Bundesländerprojekte ausgezeichnet

Dass be­reits viel in Gang ge­kom­men ist, be­wei­sen Pro­jek­te aus Kärn­ten, Bur­gen­land und Vor­arl­berg, die in Wien aus­ge­zeich­net wur­den. So hat Kärn­ten be­schlos­sen, sein Re­gie­rungs­pro­gramm mit Fokus auf die Agen­da 2030 aus­zu­rich­ten. „Es wurde damit ein deut­li­ches Si­gnal ge­setzt, dass die nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung eines Bun­des­lan­des eine zen­tra­le po­li­ti­sche Ver­ant­wor­tung ist“, so Lan­des­haupt­mann Peter Kai­ser.

„Die Ju­gend muss am Tisch der Ent­schei­dungs­trä­ger sit­zen“ – davon ist der ehe­ma­li­ge UN-Ge­ne­ral­se­kre­tär Ban Ki-moon über­zeugt. In ihrem Ma­ni­fest, die junge Er­wach­se­ne in Vor­feld er­ar­bei­tet hat­ten, for­dern sie unter an­de­rem mehr Frau­en­rech­te, eine Um­ver­tei­lung des Ver­mö­gens, eine ge­setz­li­che Ver­an­ke­rung des Kli­ma­schut­zes oder die Ab­schaf­fung der Mas­sen­tier­hal­tung.

In einer hoch­ka­rä­tig be­setz­ten Po­di­ums­dis­kus­si­on dreh­te sich vie­les um die an­hal­ten­den glo­ba­len Kri­sen und deren Aus­wir­kun­gen auf Ös­ter­reich. Dar­über hin­aus wur­den mög­li­che Lö­sung­sät­ze the­ma­ti­siert, wie die Ein­be­zie­hung von Frau­en und Ju­gend­li­chen in Ent­schei­dun­gen. Mi­nis­te­rin Edt­stad­ler hob die Be­deu­tung des Dia­log­fo­rums her­vor: „Ich er­in­ne­re mich daran, wie wir den ers­ten Um­set­zungs­be­richt vor­ge­stellt haben, zu einer Zeit, als die SDGs noch Neu­land für viele waren und nur we­ni­ge etwas mit dem Be­griff an­fan­gen konn­ten.“ Eliz­a­beth Nsi­ma­da­la aus Ugan­da un­ter­strich die drin­gen­de Not­wen­dig­keit, Bau­ern in ihrem Land zu un­ter­stüt­zen und be­rich­te­te von den ver­hee­ren­den Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels auf die Le­bens­rea­li­tät der Men­schen in Afri­ka. Bun­des­mi­nis­te­rin Leo­no­re Ge­wess­ler wies auf den Fort­schritt in Sa­chen er­neu­er­ba­rer En­er­gi­en in Ös­ter­reich hin: „Wir be­ob­ach­ten im Mo­ment einen Re­kord-Aus­bau von Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen.“

Or­ga­ni­siert und ver­an­stal­tet wurde das SDG Dia­log­fo­rum 3.0 von der Bun­des­ver­wal­tung, SDG Watch Aus­tria und dem Ban Ki-moon Cent­re for Glo­bal Ci­ti­zens.