Von Pflegekosten zu gepflegtem Populismus ist es nur ein kleiner Schritt. Das zeigte die Abschaffung des Angehörigen-Regresses in der Steiermark. 2008 bejubelten alle Parteien den Fortschritt: Als letztes Bundesland verzichtete man darauf, Angehörige für Heimpflegekosten zur Kasse zu bitten. 2010 schrillten die Alarmglocken: Das habe die Hemmschwelle abgebaut, alte Menschen ins Heim zu geben, die Kosten für die öffentliche Hand explodierten. So führte das Land den Angehörigen-Regress 2011 erneut ein, um in 2014 als „unhaltbar“ abzuschaffen. Das Land trägt seither jährliche Mehrkosten von elf Millionen Euro.