Es begann als dramatisch inszenierter Showdown und brach als vorzeitig beendeter Operetten-Putsch zusammen: Gebannt starrte die Welt am Samstag auf den Durchmarsch der Söldner-Truppen Jewgenij Prigoschins Richtung Moskau – nur um dann zu hören: 200 Kilometer vor den Toren des Kreml hat der Wagner-Chef Halt gemacht und seine Männer zurückbeordert. Und obwohl die Söldner bei der Meuterei Hubschrauber der russischen Armee abschossen, obwohl Soldaten der offiziellen Armee und russische Zivilisten bei der Aktion Prigoschins ums Leben kamen, kam der Wagner-Chef angeblich mit einer Amnestie und dem Gang ins Exil nach Belarus davon – während man heutzutage in Russland schon im Gefängnis landet, wenn man mit einem leeren Blatt Papier in Moskau demonstriert.