Wohl zumute war ihm nicht. Nervös suchten die Blicke nach Verbündeten oder einer Fluchtschneise. Ging nicht. Wie einbetoniert saß Herbert Kickl im historischen Festsaal des Parlaments zwischen den politischen Mitbewerbern, als vor ihm der deutsche Publizist Michel Friedman über die Erinnerungskultur sprach. Glaubwürdig sei sie, wenn sie die Gegenwart und das Antidemokratische in ihr einschließe. Friedman nannte die FPÖ nicht beim Namen, aber meinte sie. Menschen den Respekt zu verwehren, zersetze das Gewebe der Demokratie. Hass sei keine Meinung.